Öfter mal Cannabis

RAUSCHMITTELSTUDIE Hamburger Jugendliche saufen und kiffen auf hohem Niveau, der Konsum harter Drogen aber geht zurück

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) will wegen des hohen Alkoholkonsums unter Jugendlichen den Handel über Testkäufe kontrollieren. Sie „kenne zwar die rechtlichen Bedenken“, sagte die Senatorin am Dienstag bei der Präsentation eines Berichts zur „Verbreitung des Rauschmittelkonsums in Hamburg“, glaube aber, „wir müssen hier einen Schritt weiterkommen“.

Der Analyse zufolge gaben 60 Prozent der befragten 14- bis 17-jährigen Mädchen an, in den vergangenen 30 Tagen Alkohol konsumiert zu haben – acht Prozentpunkte mehr als 2007. Bei den auskunftsbereiten Jungen hingegen blieb der Wert bei gut 50 Prozent stabil.

Die vom Münchner Institut für Therapieforschung erstellte Studie weist aber auch aus, dass der Drogenkonsum, gerade bei Jugendlichen insgesamt leicht zurückgeht. Besonders der Konsum illegaler harter Drogen wie Heroin oder Crack habe wie auch bei den Erwachsenen „spürbar abgenommen“. Auch das Alter des Erstkonsums von Rauschmitteln – sowohl bei Alkohol wie Cannabis – hat sich leicht erhöht; ein wichtiges Datum vor dem Hintergrund, dass Drogenkarrieren meist umso heftiger ausfallen, je früher sie beginnen.

Unverändert hoch bleibt allerdings der Cannabis-Konsum unter Jugendlichen: Elf Prozent der 15- und 16-Jährigen gaben an, in den vergangenen 30 Tagen gekifft zu haben. Seit 2005 hat sich die Zahl der Cannabiskonsumenten, die eine Suchtberatungsstelle aufsuchen, mehr als verdoppelt. Für Prüfer-Storcks ist dieser Anstieg allerdings vor allem ein Zeichen dafür, „dass die Suchthilfe diese Zielgruppe zunehmend besser erreicht“. MAC