Gen-Raps auf Dauer vernichten

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) und die Grünen in Schleswig-Holstein haben das Agrarministerium aufgefordert, gentechnisch verunreinigten Raps dauerhaft zu vernichten. Diese Samen könnten jahrzehntelang im Boden überdauern, keimfähig bleiben und sich über weite Entfernungen ausbreiten, sagte die grüne Parteichefin Marlies Fritzen gestern in Kiel. Der skandalöse Vorfall beweise einmal mehr, dass „die grüne Gentechnik nicht beherrschbar ist“. Am Sonnabend war bekannt geworden, dass mit nicht zugelassenem gentechnisch veränderten Raps verunreinigtes Saatgut auf rund 300 Hektar Ackerfläche im nördlichsten Bundesland angebaut worden ist (taz berichtete).

„Unterpflügen genügt nicht“, erläuterte Ina Walenda, Agrarexpertin des BUND. Denn die Rapssamen blieben tief im Boden lebensfähig. Um ein „Auskreuzen in Natur und Landwirtschaft zu verhindern“ sowie Verbraucheransprüchen nach gentechnikfreien Lebensmitteln gerecht zu werden, sollte auf den betroffenen Feldern über den Zeitraum von zehn Jahren kein Raps mehr angebaut werden, forderte sie. Zusätzlich müssten die Felder überwacht werden. Sämtliche Kosten müsse der Saatgut-Hersteller übernehmen. Zudem müsse es Schadenersatz für die betroffenen Landwirte geben, die nun ihre Fruchtfolge ändern müssten, also keinen Raps mehr anbauen könnten und auf andere, wenigere lukrative Kulturarten ausweichen müssten. SMV