KONZERT
: Emigrierter Cantautori

Schön, berühmt und reich zu werden, das ist für Pippo Pollina der Kern des Berlusconismus, unter dem Italien seit 30 Jahren leidet. Für politisch engagierte Cantautori wie den Sizilianer, die noch in den 60ern und 70ern eine große Rolle gespielt hatten, sei da kein Platz mehr. Das Land verlassen hat der Liedermacher aber schon viel früher: Nachdem der Herausgeber der mafiakritischen Zeitschrift I Siciliani, für die er als Student gearbeitet hatte, von der Cosa Nostra ermordet worden war, machte sich Pollina auf eine dreijährige Weltreise, die schließlich im schweizerischen Luzern endete – wo er auf der Straße von seinem Schweizer Kollegen Linard Bardill entdeckt wurde. Den Durchbruch brachte schließlich eine gemeinsame Tournee mit Konstantin Wecker. Heute Abend sind nicht nur Pollinas Lieder zu hören, sondern auch Ausschnitte aus seiner kürzlich als Buch erschienenen Lebensgeschichte „Über die Grenzen trägt uns ein Lied“. MATT

■ Do, 22. 9., 20 Uhr, Polittbüro, Steindamm 54