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Cinema! Italia! Zum 14. Mal tingelt nun schon ein Filmprogramm durch die deutschen Programmkinos, das vom italienischen Kulturministerium unterstützt wird und die Verbreitung des italienischen Films im Ausland fördern soll. In diesem Herbst werden in 28 deutschen Städten sechs Spielfilme gezeigt, die zwar in ihrer Heimat erfolgreich waren, aber es nicht auf den internationalen Filmmarkt geschafft haben. Alle Filme werden in den Originalversionen mit Untertiteln gezeigt . ■ „Into Paradies“ von Paola Randi ist eine Komödie, die davon erzählt, wie ein schüchterner arbeitsloser Wissenschaftler, ein wegen Korruption verfolgter Politiker und ein ehemaliger Kricket-Champion aus Sri Lanka bei einer illegalen Wohngemeinschaft auf einem Hausdach landen.

„Happy Family“ von Gabriele Salvatores ist ebenfalls eine ungewöhnliche, fast experimentelle Komödie. Der Drehbuchautor Ezio soll ein Skript über zwei chaotische Mailänder Familien schreiben, doch die von ihm erfundenen Figuren werden plötzlich lebendig und beginnen ihn zu kritisieren, fordern bedeutendere Rollen und wenden sich mit ihren Klagen direkt ans Publikum. So ist dies auch eine Variation von Pirandellos „Sechs Personen suchen einen Autor“

„Immaturi“ von Paolo Genovese ist eine Variante der „Feuerzangenbowle“: Sechs ehemalige Schulfreunde, die inzwischen schon fast vierzig Jahre alt geworden sind, müssen noch einmal Mathe und Latein büffeln, weil wegen eines Formfehlers ihre Abiturzeugnisse annulliert wurden und sie nun alle Prüfungen noch einmal ablegen müssen.

„La prima cosa bella“ von Paolo Virzì erzählt davon, wie peinlich es dem achtjährigen Bruno im Jahr 1971 war, als seine Mutter am Strand von Livorno zur schönsten Mama Italiens gekürt wurde. Auch der eifersüchtige Vater sorgte deshalb damals für einen großen Krach, der so schön inszeniert wird, dass die tragikomische Familiensage für den Auslands-Oscar nominiert wurde.

„Lo spazio bianco“ von Francesca Comencini ist das einfühlsame Porträt einer Frau, die mit 40 Jahren schwanger wird, sich nach einer Frühgeburt aber um das Frühchen in seinem Brutkasten sorgen muss. In dieser existenziellen Krise stellt sie ihr gesamtes bisheriges Leben in Frage. Margherita Buy erhielt für ihre sensible Darstellung beim Festival in Venedig den Preis als beste Darstellerin.

„L‘uomo che verrà“ von Giorgio Diritti spielt im Jahr 1944 in den Bergen von Monte Sole bei Bologna. Erzählt wird die Geschichte einer armen Bauernfamilie, in der die Tochter nicht mehr spricht, seit ihr kleiner Bruder gestorben ist. Dann erwartet die Mutter wieder ein Kind und alles scheint sich zum Guten zu wenden. Doch das Dorf gerät zwischen die Fronten des Krieges und SS-Einheiten verüben in Mazabotto ein Massaker, das bis heute ein unbewältigtes Trauma der italienischen Geschichte geblieben ist.

In dieser Woche wird das Programm in Hannover im Hochhaus, dem Kino im Künstlerhaus und dem Kino am Raschplatz gezeigt. In Bremen läuft es im Atlantis und in der Schauburg