Bildungspolitik trübt die Laune in Niedersachsen

UMFRAGE Turboabi, Ganztagsschul- und Hortangebot stehen bei den Interviewten besonders in der Kritik

Das Image Niedersachsens ist vor allem bei den jungen Erwachsenen schlecht

Unzufriedenheit herrscht laut einer repräsentativen Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung mit der Bildungspolitik in Niedersachsen. 77 Prozent der Befragten äußern sich in der Untersuchung, die am Mittwoch vorgestellt wurde, besorgt, dass das Bildungssystem den Anforderungen des modernen Berufslebens nicht entspricht. Konkrete Kritikpunkte: Die Einführung des Turboabis nach zwölf Jahren, das Angebot an Ganztagsschulen und Hortplätzen.

Rund 1.800 Niedersachsen ab 18 Jahren hat das Münchner Institut Sinus Polis im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung zu ihrer politischen Stimmungslage befragt. Größte Sorge knapp der Hälfte der Interviewten ist, dass der Unterschied zwischen Arm und Reich immer größer wird. Dass es zu viele Einwanderer gebe, die sich nicht in die Gesellschaft eingliedern, geben immerhin 40 Prozent an.

Mit Niedersachsen verbinden die Befragten vor allem eine hohe Lebensqualität mit guten Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten. Schlechter sind die Werte bei der Familienfreundlichkeit oder der Einschätzung Niedersachsens als Wirtschaftsstandort. 40 Prozent der Befragten sehen keine guten beruflichen Chancen im Land. Besonders schlecht ist das Bild Niedersachsens in den Augen der jüngeren Befragten zwischen 18 und 34 Jahren: Von ihnen hält nur ein Siebtel das Land für modern und familienfreundlich. THA