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LESERINNENBRIEFE

Für die Zusage einstehen

■ betr.: „Yasuní ist ein pädagogisches Projekt“, taz vom 20. 9. 11

Der Bundestag hatte bereits seine Zustimmung dazu gegeben, das Yasuní-Projekt zu unterstützen, damit der artenreiche Regenwald Ecuadors erhalten bleibt und nicht der Ölausbeutung zum Opfer fällt. Auf Anregung der deutschen Regierung wurde sogar ein Treuhandfonds eingerichtet, damit die gezahlten Gelder zurückfließen könnten, wenn es sich der ecuadorianische Präsident doch noch anders überlegen sollte. Doch nun hat Entwicklungsminister Niebel die Unterstützung für dieses einmalige Projekt zurückgenommen. Wieder einmal steht die Verlässlichkeit der Deutschen auf dem Spiel: Müsste hier nicht die einstmalige Klimakanzlerin mit ihrer Richtlinienkompetenz eingreifen? Schließlich wurde sie auch vom UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon persönlich dazu aufgefordert, für die einmal gegebenen Zusagen einzustehen. Aber die Kanzlerin hat die Einladung zur Teilnahme an einem Spitzentreffen der UNO in New York, bei der es um die Zukunft des ecuadorianischen Regenwaldes gehen soll, bereits abgelehnt. Es wäre fatal, wenn der Entwicklungsminister in dieser wichtigen Angelegenheit weiterhin freie Hand hätte. HELGA SCHNEIDER-LUDORFF, Oberursel

Blöde Pünktlichkeitsdiskussion

■ betr.: „Bahn jetzt übersichtlicher unpünktlich“, taz vom 21. 9. 11

pünktlichkeit interessiert mich nicht. wer pünktlich ist, ist zwanghaft, sagte sigmund freud. wer mit dem auto eine fernstrecke fährt, kalkuliert auch mögliche verspätungen wegen stau ein und fährt früher los.

die bahn soll endlich zur bevölkerungsbahn werden, öfter takten, vernünftigen platz für koffer haben, fahrradabteile, die es wert sind so genannt zu werden, abfalleimer in akzeptabler nähe usw. aber die vielfliegermanager der bahn machen im fernverkehr nach wie vor eher dem flugzeug statt dem auto konkurrenz und im regionalverkehr niemandem. diese blöde pünktlichkeitsdiskussion lenkt davon nur ab, oder glauben sie im ernst, bahnhchef grube ist zu gesprächen z. b. nach stuttgart mit der bahn gefahren, statt zu fliegen? das ist ein kindergartenunternehmen, das nicht mal seine eigenen produkte nutzt. so sieht es aus! KARSTEN NEUMANN, Nürnberg-Bethang

Auto auf Bahnübergang

■ betr.: „Viele Verletzte bei Zugunfall“, taz vom 21. 9. 11

Auch wenn es nur eine Agenturmeldung ist: Könnt wenigstens Ihr bitte mit dem Unsinn aufhören, von einem ZUGunglück zu sprechen, wenn ein Scheißauto auf einem Bahnübergang steht und ’ne Katastrophe verursacht? ROBERT RÄDEL

Medieneinsatz in Schulen

■ betr.: „Mit dem Tablet arbeiten Schüler selbständiger“,taz vom 21. 9. 11

Propaganda statt seriöser Journalismus? Der geschilderte Einsatz von Tablets als Lernhilfen bleibt völlig unreflektiert. Dies ist tragisch, da es seit mehr als einem Jahrzehnt zahlreiche nationale und internationale Ansätze, Projekte und Studien zum Medieneinsatz an Schulen gibt. Auf pädagogisch und technisch höchstem Niveau. Und in den allermeisten Fällen mit negativen Ergebnissen. Hierzu heute einen offenkundig unbedarften Lehrer mit einem unbedarften „Projekt“ vorzustellen, muss weit hinter den Ansprüchen von taz-Lesern zurückbleiben. ALEXANDER KÖPPEN-DLUGOSCH, Berlin

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