WENN DAS KLO VERSTOPFT IST ODER KLOPAPIER FEHLT: 110 WÄHLEN!

Japaner definieren „Not“ anders als Europäer. Die dortige Polizei wird als Freund und Helfer nicht nur wahr-, sondern auch in Anspruch genommen: Persönliche Probleme? Den Notruf 110 wählen! Die AFP berichtete gestern von einer Erhebung der Nationalen Polizeibehörde, derzufolge im Jahr 2014 bei mehr als zwei Millionen der 8,5 Millionen Anrufe zumindest „wenig Gefahr“ bestanden habe. Nun ist Gefahr allerdings, und wie bereits erwähnt, relativ. Um Hilfe bat etwa ein Bürger, der ein Insekt im Ohr hatte. Da hätte man doch gerne mehr über das Gefahrenpotenzial des Eindringlings erfahren. In einem anderen Fall beschwerte sich ein Anrufer, dass in einer öffentlichen Toilette das Papier ausgegangen sei; ein Beschwerdeführer klagte über eine verstopfte Toilette zu Hause. Immerhin beides Fälle von Notdurft, die einen Notruf rechtfertigen können. Ein Bürger monierte, dass ein Automat zu wenig Wechselgeld ausgespuckt hatte. Klar: Bei Gelddelikt Polizei anrufen! Jener Japaner, der die 110 wählte, weil ihm ein Passwort entfallen war, wäre hingegen bei den Freunden und Helfern der NSA schneller bedient worden.