UNTERM STRICH

In Venedig gibt es eine Settimana della critica und in Cannes eine Semaine de la critique, das heißt, von den jeweiligen Festivals und deren Organisatoren unabhängige Filmprogramme, die von Kritikern kuratiert werden. In diesem Jahr wird auch die Berlinale von einer Woche der Kritik flankiert, und zwar vom 5. bis zum 12. Februar. Die Veranstalter gehören dem Verband der deutschen Filmkritik an. Zusätzlich zu den Vorführungen wünschen sie sich „einen offenen Raum für Debatte“ und einen Ort, „an dem eine Kultur des leidenschaftlichen Nichteinverstandenseins“ gepflegt werde. Die Veranstalter haben im Mai 2014 einen Aufruf für „aktivistische Filmkritik“ lanciert (http://www.vdfk.de/news/view/169-flugblatt-fur-aktivistische-filmkritik); die Woche der Kritik war dabei eine ihrer zentralen Forderungen. Bleibt zu hoffen, dass sich ihr Angebot neben dem Berlinale-Programm behaupten wird, denn das besteht aus deutlich mehr Filmen als die Programme von Cannes und Venedig .

Die Filmproduzentin Ruth Waldburger nimmt am Donnerstag den 17. Bremer Filmpreis entgegen. „Ihre Offenheit für interessante Stoffe, für kreative Künstler, für ästhetische Innovationen bestätigt sich in zahlreichen internationalen Coproduktionen“, begründete die Jury ihre Entscheidung für die 63 Jahre alte Schweizerin. So bringe sie immer wieder neue Partner aus verschiedenen Ländern zusammen. Die Liste der Regisseure, mit denen Waldburger zusammengearbeitet habe, sei imposant. Dazu gehörten unter anderen Jean-Luc Godard, Alain Resnais, Robert Frank, Gianni Amelio, Silvio Soldini und Béla Tarr. Der Bremer Filmpreis belohnt herausragende Verdienste um den europäischen Film und ist mit 8.000 Euro dotiert.