die anderen über die wahl in marokko
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Die Presse de la Manche aus Cherbourg meint: Der König hat einen Reformkurs eingeleitet. (…) So hat Mohammed VI. den Frauen die gleichen Rechte eingeräumt wie den Männern. Sie können ihren Ehemann wählen. Sie können sich scheiden lassen. Sie haben bei der Erziehung ihrer Kinder die gleichen Rechte wie die Väter. Sie können erben. All diese Maßnahmen schienen bisher unmöglich umzusetzen. (…) Außerdem erlebt Marokko eine nie da gewesene Phase der Entwicklung. Doch nicht alle profitieren davon. Und hier ist die Gefahr. Denn hier kann ein extremistischer Islam seinen Nährboden finden. (…) Die Wahl am Freitag wird also ein Signal sein.

Und die französische Tageszeitung Libération meint: Parlament, Premierminister und Regierung werden sich ändern – warum zeigen die Marokkaner laut Umfragen so wenig Interesse? Wenn es wirklich um die Zukunft des Landes geht, dann haben die Wahlen – unabhängig von einem möglichen Sieg der Islamisten – damit nicht viel zu tun. Die Verfassung ist eindeutig: Alles hängt vom König ab. Wenn man sich die politische Führung anschaut, fragt man sich allerdings, ob das nicht ein Grund zur Freude sein sollte. Die Politiker sind mehrheitlich solche, die sich aus der Zeit von Hassan II. herübergerettet haben. Untertänige Männer, die der Monarchie ergeben sind.