Energie aus Sortierresten

„Mittelkalorik“ ist ein Wort, das die Bremer lernen müssen. „Mittelkalorik“, definiert die SWB, „setzt sich zusammen aus Sortierresten aus der Abfallaufbereitung, also Papier, Kunststoff-, Holz- und Verpackungsresten.“ Die Bremer SWB will Industrieunternehmen ihre Sortierreste abnehmen – dafür müssen die bezahlen, verbrennen und den dabei produzierten Strom verkaufen. Der Heizwert von Mittelkalorik ist immerhin halb so hoch wie der von Steinkohle. Gestern wurde der Grundstein gelegt für den Einbau der Brennkessel im Kraftwerk Hafen.

Das Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) ersetzt 70.000 Tonnen Kohle jährlich und verursacht weniger CO2-Emissionen als fossile Brennstoffe. 85.000 Bremer Haushalte können mit dem Strom aus dem MKK versorgt werden. 112 Millionen Euro kostet das MKK – „eine gute Investition“, findet Umweltsenator Reinhard Loske. Anfang 2009 soll das MKK in Betrieb gehen.

Pünktlich zur Grundstein-Feier haben die umweltpolitischen Sprecher der rot-grünen Koalition, Karin Garling (SPD) und Maike Schaefer (Grüne) ein anderes Wort geprägt: Bremen soll „Energiepolitisches Kompetenzzentrum“ werden, und auf jeden Fall „führend in Norddeutschland“, erklärten sie. Mit Geld ist dieser Wunsch nicht hinterlegt. Es geht also vor allem darum, dass die SWB mehr Strom aus erneuerbaren Energien produzieren sollen und dabei Arbeitsplätze schaffen. Die Stadt soll die kommunalen Gebäude, die katastrophal veraltete Heizungsanlagen und Wärmedämmung haben, modernisieren. kawe