galerienspiegel
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Thorsten Brinkmann – Casa Rotti: Der 1971 geborene Hamburger Künstler hat den Ausstellungsraum vollständig verändert: Neue Wände wurden gezogen, holzvertäfelt, tapeziert und gemalt, um danach mit gefakten Abnutzungserscheinungen alles wieder alt und „rottig“ erscheinen zu lassen: Fetzen alter Tapeten, Kaffeeflecken, Schmutzspuren, alles mit Patina überzogen. Und es riecht nach einem Gemisch aus altem Kaffeesatz und schweren Ölen – der ganze Ort scheint einer anderen Zeit entsprungen zu sein. Ergänzt wird die Raumausstattung durch großformatige „Farb-Schüttbilder“ Brinkmanns. Es handelt sich dabei um Malereien, die direkt auf zwei Galeriewände aufgetragen wurden.

artfinder Galerie, Mathias Güntner, Admiralitätstr. 71. Mi–Fr 12–18, Sa 12–15 Uhr. Bis 20. 10.

Tag des offenen Denkmals: Zum jährlichen Denkmalschutztag sind diesmal unter dem bundesweiten Motto „Orte der Einkehr und des Gebets – historische Sakralbauten“ zahlreiche Gebäude in ganz Hamburg zu besichtigen, Hauptkirchen und Vorortkirchen ebenso wie Kapellen, Synagogen und Moscheen. Zusätzlich findet ein vielseitiges Kulturprogramm mit Konzerten, Illuminationen und dergleichen statt.

8.+9.9.www.denkmalschutzamt.hamburg.de

Katrin Mayer und Eske Schlüters – ZwischenFiguren – remember after all:there are such things!: Um Nosferatu und andere Nachtgelichter, um die Metaphern von Ausgrenzung und die Zuschreibung von Schuld geht es in der neuen Wohnungsausstellung im Grindelviertel. Katrin Meyer hat die Räume mit schwarzen Verspannungen und silbernen Filmstills ausgestattet, Eske Schlüters zeigt eine Filmdoppelprojektion zum Thema.

Open Vampire Talk: Sa, 8. 9., 16 Uhr, Raum Meike Behm & Peter Lütje, Rappstraße 16. Geöffnet Mi 18 –21 Uhr. Bis 14. 10.

Stefan Marx The Second Splitting Of The Atom: Der Hamburger Künstler lässt sich von der Skateboard Szene, von Graffiti und dem Clubleben der Technokultur inspirieren. Er hat sein eigenes T-Shirt-Label, macht Entwürfe für Cover und Plakate, kopiert Zines und gestaltet Bücher. Sein hauptsächliches Medium bei seinem Crossover zwischen der Do-It-Yourself-Culture und der Fine Art sind Zeichnungen, rohe Notizen aus dem Alltag.

Eröffnung: Sa, 8. 9., 20 Uhr, Feinkunst Krüger, Ditmar-Koel-Str. 22. Geöffnet Do + Fr 12–19, Sa 12–18 Uhr. Bis 29.9.

Shahrukh–Kommentar als selber was: Fotos zu Fotos, Texte als Arbeiten zu Arbeiten, Plakate zu Plakaten, eine Beleuchtungssituation zum Raum: Gezeigt wird eine Meta-Ausstellung samt Veranstaltungsreihe zur Bedeutung des Kommentars. Bezug wird sowohl auf eigene Arbeiten genommen, wie auf beliebte Trophäen der Kunstgeschichte. Solche „Appropriation-Art“ gibt einen Kommentar zweiter Ordnung und legt somit das Unbeabsichtigte offen. Zu sehen gibt es Arbeiten und Eingriffe von Markus Binner, Boris Kahnert, Jochen Lempert, Lars Nowak, Eva Riekehof u.a., zu hören am nächsten Mittwoch eine Lesung: Alexander Rischer liest aus Texten zu seinen Fotografien, Richard Frenken und Stefan Moos lesen aus Texten Rodney Grahams zu seinen Arbeiten.

12. 9., danach jeden Mittwoch ab 19 Uhr. Programm ab 20.30 Uhr. Alles im Künstlerhaus Frise, Arnoldstr. 26. Bis 26. 9.

Oliver Ross – Hard Edge Hippie Brain: Der Hamburger Maler und Installationskünstler verwandelt mal wieder einen Raum in eine quietschbunte und sexuell aufgeladene Seelenlandschaft, aus der vieles buchstäblich vom Künstler herausgebissen wurde. Im Zentrum der zugleich verspielten und neurotischen Inszenierung steht eine aus Haushaltsgegenständen und chemischen Gefäßen bestehende „kanalisierte Action Painting-Maschine“.

White Trash Contemporary, Admiralitätstr. 71, Mi–Fr 12–18, Sa 12–15 Uhr. Bis 12. 10.

HAJO SCHIFF