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: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Mittwoch wird im Baiz das Gute schlechtgemacht: „Vom Ökotreibstoff zum Killersprit – Import-‚Bio‘-Diesel und Palmöl“ heißt der Abend, und es geht um die Klimaverbesserer, die dann doch wieder die Welt verschlechtern. In Brasilien etwa wird Biosprit in Monokulturen hergestellt und das bedroht genauso das Klima wie zuvor die Massenhaltung von Rindern für den Fastfood-Fleischbedarf. Selbstverständlich sind auch schlechte Entlohnung und schlimmste Arbeitsbedingungen an der Tagesordnung. Was lernt uns das, fragen wir mit Meister Ulbricht. Es lernt uns, dass Ökologie ohne Klassenfrage vielleicht gar nicht zu haben ist. Zur gleichen Zeit wird in der Kadterschmiede, die noch immer scheiße heißt, über die „Studentenrevolten in Chile“ informiert, die in den vergangenen beiden Jahren stattfanden. Die Hoffnung allerdings, dass „vielleicht auch hier ein paar mehr Leute inspiriert werden, den lokalen Kampf gegen die Studigebühren zu radikalisieren“, die die VeranstalterInnen äußern, klingt in unseren Ohren etwas zu althusseresk. Merke: Die Revolution kommt nicht einfach irgendwie aus der Zweiten und Dritten Welt zu uns, die müssen wir schön selbst machen. Am Donnerstag werden im Kastanienkeller in der Reihe „Gute Mörder – schlechte Mörder: Der Bewaffnete Kampf in der BRD“ zwei Filme zu und über die Kämpfe am Rande des Schahbesuchs im Jahre 1967 gezeigt, über die man heute ja kaum mehr weiß, als dass sie ein paar Machos zu einer linken Identität verhalfen. Wiederum im Baiz schließlich wird am Samstag über deutsche und europäische Rüstungspolitik gesprochen, und zwar aus berufenem Munde. Die DFG-VK hat Christiane Ernst-Zettel, Martin Hantke und Frank Brendle als Diskutanten dingen können. Vieles, was die Bundeswehr über sich nicht wissen will, wird hier gesagt werden.

Ökotreibstoff: Baiz, Christinenstr. 2, Mi., 19 Uhr

Studentenrevolte: Kadterschmiede, Rigaer Str. 94, Mi., 20 Uhr

Mörder: Kastanienkeller, Kastanienallee 85, Do., 20.30 Uhr

Rüstungspolitik: Baiz, Christinenstr. 2, Sa., 18 Uhr