So oder so oder so: Scholz

HAMBURG-WAHL

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz muss um seinen Job nicht bangen. Auch nach der Wahl am 15. Februar wird der Sozialdemokrat Regierungschef im Stadtstaat an der Elbe bleiben, schlimmstenfalls mit einem Koalitionspartner. Mehr Ungemach ist für ihn nicht in Sicht, wie eine Umfrage des Instituts Infratest dimap für den NDR am Mittwoch prophezeite. Danach muss sich die SPD mit 43 Prozent zwar möglicherweise von der 2011 mit 48,4 Prozent errungenen absoluten Mehrheit verabschieden, aber selbst das ist noch nicht sicher.

Die jetzigen Oppositionsfraktionen CDU (22 Prozent), Grüne (14) und Linke (acht) kämen zusammen auf 44 Prozent – in einem solchen Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD geben die Stellen hinter dem Komma den Ausschlag. Allerdings stehen die FDP mit vier Prozent und die AfD mit fünf Prozent nicht völlig chancenlos da. Würde nur eine von beiden in die Bürgerschaft einziehen, wäre die absolute Mehrheit der SPD mit großer Wahrscheinlichkeit passé. In einem solchen Fall würde er „zuerst mit den Grünen sprechen“, hatte Scholz angekündigt. Allerdings wäre Katja Sudings FDP wohl die billigere Alternative, sollten die Liberalen doch wieder die Fünf-Prozent-Hürde überspringen.

Beide Optionen müssen Olaf Scholz kein Kopfzerbrechen bereiten. Und sollte es haarscharf doch nicht klappen, eröffnet das Hamburger Wahlrecht Scholz eine weitere Option. Denn die FDP könnte zwar scheitern, Suding aber ihr 2011 errungenes Direktmandat in den Elbvororten verteidigen und als Fraktionslose in die Bürgerschaft einziehen. Diese Variante hätte zudem den Charme, dass Suding dann auch einen Senatorenposten verlangen könnte.

So oder so oder so: Olaf Scholz kommt seinem Ziel immer näher, als Erster Bürgermeister auch noch die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg zu eröffnen.  SMV