PROZESS VOR DEM LANDGERICHT
: Stiefvater gesteht Schüsse auf Boxerin El-Halabi

Vier Schüsse streckten im Frühjahr die Profiboxerin Rola El-Halabi vor ihrem Kampf in Veranstaltungsräumen der Trabrennbahn Karlshorst nieder. Ihr 44-jähriger Stiefvater gestand die Tat am Dienstag vor dem Landgericht. Ihm wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Vehement bestritt der Angeklagte jedoch, gezielt geschossen zu haben, um die Boxkarriere seiner 26 Jahre alten Stieftochter zu zerstören. Die Kugeln hatten die Frau im April in Hände und Beine getroffen. Es sei schrecklich gewesen, erinnerte sich der in Kuwait geborene Goldschmied mit deutschem Pass. „Ich habe allen geschadet, am meisten meiner Familie und vor allem Rola“, fügte er den Vornamen seiner Stieftochter hinzu. Als Auslöser des Konflikts gilt den Ermittlungsbehörden die Beziehung der jungen Frau zu einem verheirateten Mann, der vom Angeklagten abgelehnt wurde.

Die Profiboxerin war aufgrund ihrer Verletzungen wochenlang auf einen Rollstuhl angewiesen. Ein Knochenstück aus ihrem Becken ersetzt mittlerweile ein Handknöchelchen. Ein Gerichtsmediziner soll im Laufe des Prozesses über die Nachwirkungen der Verletzungen berichten. (dpa)