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Der große Crash – Margin Call USA 2011, R: J. C. Chandor, D: Kevin Spacey, Paul Bettany

Für den Spiegel ist dies noch nicht DER FILM über die Finanzkrise: „Dunkelblau scheint, jedenfalls in diesem Werk die Farbe des Geldes zu sein. Die Büros in dem Wall-Street-Unternehmen sind ebenso blau wie die Kleidung der Akteure, die in diesem Finanzkrisenfilm mit Top-Besetzung auftreten. Kevin Spacey und Zachary Quinto, Jeremy Irons und Demi Moore blicken düster drein, weil sie und die anderen Manager sich verzockt haben. Regisseur J. C. Chandor erzählt hier vom Banken-Crash 2008 aus der Innenperspektive eines Entscheiderzirkels in schönen, unterkühlten Bildern, mit viel Thriller-Gewummer und lobenswert gut recherchierten Details, aber leider ohne rechte Spannung.“

John Carpenter’s The Ward USA/Australien 2010, R: John Carpenter, D: Amber Heard, Danielle Panabaker

„Der Titel ist wie aus einem Grundkurs für Marketing: Wie verkauft man einen altbackenen Schundfilm mit dem Namen eines einst erfolgreichen Regisseurs, der früher mal solche aufgeputschten, intelligenten und kühnen Unterhaltungsfilme wie „The Thing“ und „Halloween“ inszenierte? Sein neustes Werk – neun Jahre nach der lahmen Ente „The Ghost of Mars“ hat eine brillante Titelsequenz, doch dann geht es steil bergab. Dies ist ein Thriller im Stil der 60er Jahre, in dem es um eine Gruppe von weiblichen Teenagern geht, die aus rätselhaften Gründen in einer psychiatrischen Klinik eingesperrt sind. Es gibt ein paar Buhs, aber abgesehen davon, dass die Handlung völlig unlogisch ist und die Mädchen scheinbar immer wenn ihnen danach ist, aus ihrem Hochsicherheitstrakt entkommen können, hat der Film weder Jugend, Medizin, posttraumatischen Stress oder irgend etwas anderes etwas Wichtiges oder Neues zu sagen. Nennt es bloß kein „Comeback.“ So der strenge aber gerechte Kritiker des Londoner Stadtmagazins Time Out. ■ Die Lincoln Verschwörung USA 2011, R: Robert Redford, D: James McAvoy, Kevin Kline

„‚Eine einzelne Kugel tötete den Präsidenten, aber nicht ein einzelner Mann‘, steht groß auf den Plakaten von „Die Lincoln-Verschwörung“ geschrieben. Eine Werbebotschaft, die gemeinsam mit dem deutschen Titel des Films vor allem die Geschichte einer Verschwörung suggeriert. In Wahrheit geht Regisseur Robert Redford aber andere Wege und konzentriert sich vorwiegend auf die Gerichtsverhandlung, um das damalige Justizsystem an den Pranger zu stellen und gleichzeitig die Wichtigkeit eines zuverlässigen und fairen Prozesses in der heutigen Zeit zu huldigen. „Die Lincoln-Verschwörung“ ist ein spannender und unterhaltsamer Film, der vor tragischer historischer Kulisse ein auch heute noch wichtiges Thema verarbeitet. Der Film tritt dafür ein, die Grundrechte des Einzelnen auch in Zeiten großer Spannungen zu wahren und entwickelt sich dank der idealistischen Inszenierung von Robert Redford zum flammenden Plädoyer für eine faire und gerechte Justiz. Visuell gibt sich der Film allerdings sehr zurückhaltend und der Fokus liegt eindeutig auf der inhaltlichen Botschaft des Films“, so stand es zumindest im „filmering“.