Minister: Fischereibranche kann optimistisch sein

Boetticher: Keine Überkapazitäten in Deutschland. Polen sei für Überfischung des Dorsches verantwortlich

Trotz drohender Senkung der Fangquoten für Dorsch kann Schleswig-Holsteins Fischerei nach Ansicht des zuständigen Ministers verhalten optimistisch in die Zukunft blicken. Dieses Fazit zog Fischereiminister Christian von Boetticher (CDU) gestern im Landtag aus einem Regierungsbericht zur Lage der Branche. In Norddeutschland gebe es keine Überkapazitäten, EU-weit aber zu viele Fischereifahrzeuge für zu wenig Fisch. Schleswig-Holstein habe nur eine kleine Flotte in der Kutter- und Küstenfischerei, sagte von Boetticher. „Deshalb sind unsere Fischer eher die Leidtragenden, aber nicht die Verursacher der Überfischung.“

Für den Vorschlag der EU-Kommission, die Fangmenge für Dorsch in der westlichen Ostsee um 33 Prozent und in der östlichen Ostsee um 23 Prozent zu senken, zeigte von Boetticher kein Verständnis. Verantwortlich für die Überfischung beim Dorsch sei Polen.

In Schleswig-Holstein stünden dem Fischereisektor bis 2013 insgesamt 32 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung, sagte von Boetticher. Dem Regierungsbericht zufolge ist der Dorsch weiterhin der wichtigste Fisch für die Fischer im Land. Im vergangenen Jahr fingen sie davon in der Ostsee gut 4.900 Tonnen und erzielten damit einen Erlös von 8,4 Millionen Euro. Beim Hering stiegen die Anlandungen auf 7.200 Tonnen, die einen Erlös von 1,4 Millionen Euro brachten. 7.100 Tonnen Nordseekrabben wurden für 18,6 Millionen Euro verkauft. DPA