100 Prozent erneuerbare Energien

betr.: „Wir müssen Klima-Apartheid beenden“, taz vom 1. 9. 07

Aubrey Meyer schlägt eine weltweite – für alle gleiche – CO2-Kopfpauschale vor, die so bemessen sein soll, dass das Klima sich nicht um mehr als zwei Grad erwärmt. Dazu folgende Überlegungen: Eine weitere Erwärmung der Erde bis auf zwei Grad hinzunehmen, ist Wahnsinn. Schon jetzt – nach einer Erwärmung um noch nicht einmal ein Grad – gerät das System außer Kontrolle. Schon jetzt werden Vorgänge angestoßen, die in menschlichen Zeiträumen gedacht, irreversibel sind und die zur Erhöhung des CO2-Ausstoßes führen. Das Abtauen der Permafrostböden gehört dazu, das Abschmelzen des Eises im Norden und inzwischen auch noch in der Antarktis, die Ausbreitung der Wüsten, das Abbrennen der südlichen Wälder, die Verminderung der CO2-Aufnahmefähigkeit der Meere usw. usw. Und eine weitere Steigerung der Orkane, der Überschwemmungen, der Trockenheiten – hinnehmbar? Nein!

Die CO2-Kopfpauschale ist so unrealistisch wie die gleichmäßige Verteilung der Geldvermögen. Diejenigen, die die Macht, das Geld und die Energie haben, werden sich nicht daran halten. Die Lösung muss an der Wurzel ansetzen. Wir brauchen Energie, aber wir brauchen kein CO2. Deshalb brauchen wir eine CO2-freie Bereitstellung von Energie. Eine Umstellung ist mit heutiger Technik möglich, aber die Inhaber der fossilen Energiequellen verzögern diese Umstellung mit allen Mitteln – auch mit dem Mittel der Desinformation und Irreführung, soweit es um die erneuerbaren Energien geht. Wichtig ist deshalb, dass die Forderung nach einer Umstellung der Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien nicht mehr aus der öffentlichen Diskussion kommt. WOLF VON FABECK, Aachen

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