LESERINNENBRIEFE
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Selbstvermarktung – was sonst?

■ betr.: „Biobauern machen’s selbst“, taz.nord vom 6. 1. 15

Endlich! Darauf habe ich lange gewartet. Selbstvermarktung – natürlich, was sonst? Es wäre fein, wenn die taz.nord gelegentlich darüber berichtet, wie alles weitergeht. Ich habe keine Ahnung, wann mit dem Start der Meierei in Bauernhand zu rechnen ist. INGRID BUCHWIESER, Bad Oldesloe

Die Nachfrage ist da

■ betr.: „Gesetz ohne Biss “, taz.nord vom 14. 1. 15

Pelzträger wird man nicht umstimmen können. Allen Ernstes bin ich jedoch der Auffassung, dass man in Deutschland keine Pelzfarmen verbieten sollte. Die Nachfrage an Pelz ist bedauerlicherweise da, und China produziert billigst, vor allem aber, wenn es kaum mehr Konkurrenz hat – und in China gibt es gar keine Tierrechte; da wird dem Nagetier auch gerne mal das Fell bei lebendigem Leib abgezogen. An etwaige Misshandlungen will ich gar nicht denken! Hier in Deutschland hat man größere Chancen, die Haltung eventuell doch noch zu verbessern. AOEWIR B, taz.de

Die Kosten selbst getragen

■ betr.: „Boykott macht in Niedersachsen Schule“, taz.nord vom 15. 1. 15

Da lob ich mir die LehrerInnen in NRW. Eine volle Stelle umfasst 25,5 Stunden, und viele sind trotzdem auf Klassenfahrt gefahren, obwohl sie bis 2013 die gesamten Kosten selber tragen mussten. NURMALSO, taz.de

Je weiter weg, desto besser

■ betr.: „Boykott macht in Niedersachsen Schule“, taz.nord vom 15. 1. 15

Klassenfahrten gehören abgeschafft, so einfach ist das. Diese Lustreisen, unnötig wie ein Kropf, kosten einen Haufen Geld und sind nutzlos. Eine Klasse von der hiesigen Schule wollte nach Teneriffa, je weiter weg, um so besser – was es kostet, interessiert weder Schule noch Schüler! GEORG SCHMIDT, taz.de

Ablenkung vom Toreschießen

■ betr.: „Kick it like McKinsey“, taz.nord vom 12. 1. 15

Das neue Personalmanagement der Profiklubs kann nicht überzeugen. Erstens stimmt der Ausdruck vom McKinsey-Fußball für den Kurs von Joachim Löw und Jürgen Klinsmann nicht: Consultants arbeiten in der Regel schon über ihre eigene Fachsprache eher nach einem sturen Schema, das wenig Raum für spontane Kreativität zulässt. Und zweitens wird, wie schon Sepp Herberger sagte, das Spiel auf dem Platz entschieden. Weswegen eine zu starke Leistungsdiagnostik nur vom Toreschießen ablenkt und sowohl der HSV als auch der FC St. Pauli gut daran tun, sich lieber das Beispiel der dänischen Nationalelf bei der Europameisterschaft 1992 zum Vorbild zu nehmen: Die hat alleine über die Einstellung das theoretisch viel besser vorbereitete Deutschland im Finale verdient bezwungen! RASMUS PH. HELT, Hamburg

Von wegen piefig

■ betr.: „Zerrissenes in dicken Schichten“, taz.nord vom 7. 1. 15

Gestern habe ich die Ausstellung mit (De-)Collagen von Asger Jorn in der Kunsthalle Emden besucht. Und das, obwohl Ihr Autor die Kunsthalle ein „piefiges friesisches Museum“ nennt und im Titel der Ausstellung „Ganz schön gerissen“ schlechten Humor wittert. Ich fand die Ausstellung sehr anregend. Und dass hier zum ersten Mal überhaupt eine Schau des Collagen-Werks von Jorn ermöglicht wurde, ist eine tolle Leistung der Kunsthalle Emden. Von wegen piefig! ULRICH HENTSCHEL, Leer