UNTERM STRICH

Die Wettbewerbsauswahl der diesjährigen Berlinale ist vollständig. Zu den letzten bekanntgegebenen Filmen zählen unter anderem „Everybody in Our Family“ des rumänischen Regisseurs Radu Jude und „Chasuke’s Journey“ des Japaners Sabu. Auch „Sworn Virgin“, der Debütfilm der italienischen Regisseurin Laura Bispuri, ist dabei. Gleich zwei Beiträge chilenischer Filmemacher wurden ausgewählt: Patricio Guzmáns Dokumentarfilm „Der Perlmuttknopf“ und „The Club“ von Pablo Larraín. Außer Konkurrenz läuft die deutsche Produktion „Elser“, in der Regie von Oliver Hirschbiegel (Der Untergang) sowie Wim Wenders’ 3-D-Film „Every Thing Will Be Fine“ mit James Franco und Charlotte Gainsbourg.

Hans W. Geißendörfer (73), Vater der „Lindenstraße“, geht hart mit dem Regisseurs- und Drehbuchautorennachwuchs ins Gericht. Ihn enttäusche an den jungen Leuten, „dass sie sehr anpassungsfähig sind – sie gehen schnell Kompromisse ein, um ihre Finanzierung zu bekommen. Das war bei uns anders“, sagte der Regisseur und Produzent der Saarbrücker Zeitung. Die Kritik an Till Schweiger verstehe er dagegen nicht. „Kunst und Kommerz gleichberechtigt zu beurteilen, fällt in Deutschland besonders schwer – anders als im Rest von Europa“, sagte Geißendörfer. Geißendörfer wurde am Montag beim Filmfestival „Max Ophüls Preis“ in Saarbrücken für seine Verdienste um den deutschen Filmnachwuchs mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.