Armut macht krank

Arme Menschen sterben in Deutschland deutlich früher als wohlhabende. Männer mit niedrigem Einkommen haben eine um zehn Jahre geringere Lebenserwartung als gut verdienende Männer. Bei Frauen liegt dieser Unterschied bei fünf Jahren. Das geht aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervor.

Auch einige schwere Krankheiten kommen in armen Schichten weit häufiger vor als in den wohlhabenden. So treten Herzinfarkte und Diabetes bei Menschen mit niedrigem Einkommen doppelt so häufig auf wie bei denen, die gut verdienen. Jugendliche, die aus armen Familien stammen, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Essstörungen zu erkranken, wie ihre Altersgenossen aus wohlhabenden Verhältnissen.

Dass die Armen häufiger erkranken und früher sterben, ist auch auf ihr Verhalten zurückzuführen. Menschen aus sozial schwächeren Schichten rauchen häufiger und trinken mehr Alkohol, sie nehmen seltener an Vorsorgeuntersuchungen teil und ernähren sich ungesünder, ihr Bewusstsein für gesundheitliche Belange ist geringer. Experten weisen darauf hin, dass Arme medizinische Leistungen wegen Praxisgebühren, Zuzahlungen oder aus Unkenntnis weniger in Anspruch nehmen. SAM