Transparenz macht’s günstiger

Die Preise des Fairen Handels sind nicht immer nachvollziehbar. Weiterverarbeitende Betriebe und Händler lassen sich manchmal ungern in die Kalkulationen schauen

Bei den meisten landwirtschaftlichen Produkten aus Übersee spielt der Rohstoffpreis in der Gesamtkalkulation eine untergeordnete Rolle. Geld bringen Transport, Lagerhaltung, Weiterverarbeitung, Verpackung, Groß- und Einzelhandelsspannen. Die Kleinbauern müssen sich meist mit 10 Prozent des Warenwerts oder weniger begnügen.

Fakt ist, dass der Faire Handel zusätzliche Kosten verursacht, etwa für die Fairhandelsprämie der Bauern, die Zertifizierung des Produkts oder Werbekampagnen. Auch geringere Verkaufsmengen lassen den Preis steigen. Kompensiert werden diese Kosten teilweise durch den Wegfall von Zwischenhändlern.

Doch während man vom fair produzierenden Kleinbauern weiß, was er an seinem Produkt verdient, lassen sich hierzulande Importeure, weiterverarbeitende Betriebe und Händler ungern in die Kalkulationen schauen. Zum Teil fehlt der Nachweis, woher der Mehrpreis rührt.

Um den Marktanteil des Fairen Handels zu erhöhen, sind wettbewerbsfähige Preise nötig. Und mehr Umsatz hilft die Preise weiter zu senken. Die Schweiz hat es vorgemacht: Bei der Supermarktkette Migros kosten fair und biologisch angebaute Bananen nur rund 15 Prozent mehr als konventionelle Bananen, der Gesamtanteil fair gehandelter Bananen liegt in der Schweiz bei rund 50 Prozent. FH