WIE COOL IST DAS DENN? DER SONNTAZ-PRODUKTTEST

■  Das Produkt: Das Schuldenkrisenquartett

■  Das ist es: Ein Quartett-Spiel, mit dem Länder verglichen werden. Die Maßstäbe dabei: Alles Fiese. Ratings. Staatsverschuldung. Neuverschuldung. Auslandsverschuldung pro Kopf.

■  Das kostet es: 8 Euro.

■  Das kann es: Die Krise zur vielzitierten Chance machen. Eine Einführung in die Betriebswirtschaftslehre geben. Einem beibringen, dass Taiwans Wirtschaft mit einer Neuverschuldung von 11,227 Milliarden Euro boomt. Kopfschmerzen verursachen.

■  So geht es: Karten mischen, austeilen, loslegen. Es gibt zwei Varianten, das Quartett zu spielen. Auf klassische Weise gewinnt, wer die meisten Quartette sammelt. Auf die Supertrumpf-Art gewinnt, wer am Ende sämtliche gegnerischen Karten be- sitzt.

■  Das bedeutet es: Überall wird über die Krise getratscht. Aber wer versteht sie eigentlich? Und wer weiß schon, wie kritisch die Situation einzelner Staaten wirklich ist? Das Schuldenkrisen-Quartett lehrt, welches Land am allerpleitesten ist und welches trotz riesiger Schuldenberge gut von Ratingagenturen bewertet wird. Zu Beginn. Doch je länger das Spiel, desto ausgeprägter der Galgenhumor, desto weniger relevant, dass man um bankrotte Nationen und nicht um schnelle Autos spielt. Wer sein schlechtes Gewissen beruhigen will: Ein Teil der Verkaufserlöse soll in griechische Staatsanleihen investiert werden.

■  Da bekommt man es: www.schuldenkrisenquartett.de

■  Spaßfaktor:Hoch. Wie oft kommt es vor, ein ganzes Land in der Hand zu halten? Und zu jubeln, wenn es auch noch hoch verschuldet ist? Foto: Felix Banaszak