Spontandemo wegen getöteten Flüchtlings

ANTIRASSISMUS 50 Autonome protestierten wegen des Todes von Kahled Idris Bahray in Dresden

Mit Transparenten und bengalischen Fackeln zogen am Dienstagabend etwa 50 linke Autonome durch die Neustadt. Sie erinnerten an den gewaltsamen Tod des Asylbewerbers Kahled Idris Bahray vor neun Tagen in Dresden. Die Polizei hatte zunächst erklärt, es gebe keine Anhaltspunkte für eine Fremdeinwirkung. Der Obduktionsbericht ergab dann, dass der 20-Jährige durch mehrere Messerstiche zu Tode gekommen ist.

Die Hintergründe der Tat und der oder die TäterInnen sind noch unbekannt. An der Tür der WG von Bahray waren Hakenkreuz-Schmierereien entdeckt worden. Flüchtlinge, die mit ihm in einer Plattenbausiedlung wohnten, berichteten von rassistischen Beschimpfungen.

Bundesweit war es wegen des möglichen rassistischen Tathintergrunds und der zögerlichen Polizeiarbeit zu Protesten gekommen. Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck hat die Polizei in Dresden wegen Strafvereitelung im Amt angezeigt, weil Spuren erst nach einem Tag gesichert wurden. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter zeigte Beck im Gegenzug wegen falscher Verdächtigung an.  JPB