SHORTCUTS

■ Fish Tank Großbritannien 2009, R: Andrea Arnold, D: Katie Jarvis, Michael Fassbender

Verletzlich, tough, streetwise und auch frech: Die Schauspielerin Katie Jarvis verkörpert in dem Sozialdrama „Fish Tank“ grandios den britischen Unterschichtsteenie Mia. In das triste Leben des Mädchens kommt Bewegung, als sich der aktuelle Liebhaber der verhassten Alkoholiker-Mutter als Vaterfigur entpuppt – und bald noch als mehr.

Fr, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

■ Remedy USA 2013, R: Cheyenne Picardo, D: Kira Davies, Ashley Atkinson

In dem Spielfilm „Remedy“ von Cheyenne Picardo ist die Protagonistin eine Domina, die in einem Studio in New York arbeitet und durch die Rollenspiele, die sie für ihre Freier unternimmt, ein neues Selbstverständnis entwickelt. Die Filmemacherin verarbeitet hier eigene Erfahrungen.

Do, 19.30 Uhr; Sa, 22 Uhr; So, 18.30 Uhr, B-Movie, Hamburg

■ Michael Kohlhaas Frankreich / Deutschland 2013, R: Arnaud des Pallière, D: Mads Mikkelsen, Bruno Ganz

Arnaud des Pallières Kleist-Adaption „Michael Kohlhaas“ – mit Mads Mikkelsen in der Rolle des rechtschaffenen Pferdehändlers – ist in ihrer Kargheit und ihrer Konzentration berückend. Der Film schmiegt sich an Heinrich von Kleists zerhackte und zugleich dynamische Sätze an, indem er von Nahaufnahmen zu Totalen wechselt und Schnitte einsetzt wie der Schriftsteller die Kommata.

Mi, 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

■ Schnee von gestern Deutschland / Israel 2014, R: Yael Reuveny

Die Geschwister Michla und Feiv’ke Schwarz überlebten den Holocaust, trafen sich aber nie: Michla ging nach Israel, Feiv’ke nach Deutschland. Jahrzehnte später versuchen ihre Nachfahren zu ergründen, warum es nicht zu einem Treffen der Beiden kam. Ein Film über den Versuch von Regisseurin Yael Reuveny, die beiden Stränge ihrer Familie wieder zusammenzuführen.

So, 11 Uhr , Cine K in den Kulturetagen, Oldenburg

■ Land der Wunder Schweiz / Deutschland / Italien 2014, R: Alice Rohrwacher, D: Alexandra Lungu, Sam Louwyck

Eine Familie von Aussteigern lebt in der mittelitalienischen Provinz. Sie hält sich mehr schlecht als recht mit Imkerei über Wasser; es mangelt an allen Ecken. Die realistisch anmutende Oberfläche wird von märchenhaften Momenten punktiert, sobald Monica Bellucci als Fernseh-Fee auftritt, und irgendwo tief unten liegt eine Geschichte linksradikaler Militanz verborgen, die die Regisseurin Alice Rohrwacher zum Glück nicht ausbuchstabiert.

Sa–Mi, 20 Uhr, City 46, Bremen