die anderen zur personalpolitik von russlands präsident putin
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Die Schweizer NZZ am Sonntag sieht sich an sowjetische Zeiten erinnert: Was will der Präsident mit seinem neuen Regierungschef? Es stört Putin offenbar nicht, dass sich ganz Russland und wohl auch das Ausland diese Frage stellt und keine Antwort bekommt. Klaren Wein schenkt er nur in einem Punkt ein: Er ist niemandem Rechenschaft schuldig. Kreml-Kenner fühlen sich an sowjetische Zeiten erinnert, als sie jedes kleinste Zeichen aus dem Machtzentrum mühsam deuten mussten. Die Bestätigung des bisher Unbekannten durch das Parlament mit erdrückender Mehrheit könnte nicht besser dazu passen. Nur die Machtzirkel im Hintergrund wissen, was gespielt wird.

Italiens La Stampa sieht eine Wiederkehr von Präsident Putin: Zar Wladimir schließt also nicht aus, im Jahr 2012 erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. Während der Wahlkrimi immer nebulöser wird, hat Putin jedenfalls offen zu verstehen gegeben, dass es arg verfrüht wäre, nicht mehr mit ihm zu rechnen. Und das gilt auch für die Zeit nach dem März 2008, wenn er den Kreml verlässt: Der scheidende Zar erklärt, auf seinen Nachfolger Einfluss ausüben zu wollen. Tricks, die ihm eine dritte Amtszeit ermöglichen würden, werde es jedenfalls nicht geben. Putin wird also den Kreml 2008 nach zwei Mandaten verlassen, so wie es die russische Verfassung von ihm verlangt.