Personalpolitik bleibt die höchste Kunst bei der CDU
: CDU ohne Strategie

Der Steuermann geht – und alle müssen bangen, wohin die Reise gehen wird. Das ist das Ergebnis der CDU-Klausur zur weiteren Strategie der Christunion. Auf die Frage, ob aus den identifizierten Ursachen der Wahlniederlage Schlüsse gezogen werden sollen, gibt es keine Antwort.

Kommentar von Klaus Wolschner

Es war falsch, sich in die „Gefangenschaft in einer Koalition mit der SPD“ zu begeben, wurde da gesagt. „Zu viel Taktik, zu wenig Strategie“ kennzeichne die CDU. „Entscheidungen in Hinterzimmern“. Keine „Vision von Bremen als lebenswertem Ort“.

War die gesamte Diskussion im Vorfeld nur Gockelei angesichts der im Mai 2008 neu zu besteigenden Posten? Es sieht ganz danach aus. Thomas Röwekamp scheint vorerst entmutigt, nach der ganzen Macht in der CDU zu greifen. Aber ob nun Jörg Kastendiek Vorsitzender und Helmut Pflugradt Stellvertreter oder ob Hartmut Perschau Vorsitzender und Kastendiek Stellvertreter wird, das gibt auf die offenen Fragen keine Antwort.

Dass Neumann nun auf seinen alten Weggefährten Perschau zu setzen scheint, zeigt das Dilemma des innerparteilichen Machtkampfes. Perschau hat keinen Ehrgeiz, die eine oder andere Richtung vorzugeben. Perschau hat dasselbe Alter wie Neumann, wäre also die personifizierte Vertagung der Strategiesuche.