Jade-Weser-Port könnte noch später kommen

Noch ein unterlegenes Bauunternehmen erwägt, die Auftragsvergabe für den Tiefwasserhafen überprüfen zu lassen

Bei der Vergabe des Millionen-Auftrags für den Bau des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven ist ein Zuschlag an das Papenburger Bauunternehmen Bunte weiter ungewiss. Der drittplatzierte Bieter, das Hamburger Unternehmen Wayss & Freytag, könnte die geplante Auftragsvergabe noch blockieren. Mitte dieser Woche solle die Entscheidung fallen, ob man eine Nachprüfung beantragen werde, teilte das Unternehmen gestern mit. Ein solcher Schritt könnte eine längere Verzögerung bei der Auftragsvergabe nach sich ziehen.

Am 25. September läuft die vierzehntägige Frist ab, in der der unterlegene Bieter das Vergabeverfahren anfechten kann, wenn er seine Rechte verletzt sieht. Das Verfahren hatte Streit ausgelöst, vor allem weil das Oberlandesgericht Celle den bereits erteilten Bauauftrag an den Konzern Hochtief wieder gekippt hatte. Nun soll die Bietergemeinschaft um Bunte den Zuschlag erhalten.

Die Opposition im Landtag in Hannover vermutet politische Einflussnahme. Im Oktober soll ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt werden und mögliche Ungereimtheiten bei der Auftragsvergabe unter die Lupe nehmen.

Wayss & Freytag hatte am vergangenen Freitag zunächst eine Rüge gegen die geplante Auftragsvergabe an Bunte vorgebracht. Der Geschäftsführer der niedersächsisch-bremischen Jade-Weser-Port-Gesellschaft, Helmut Werner, erklärte, dies habe aber vergaberechtlich keine aufschiebende Wirkung.

An diesem Freitag will der Ältestenrat des Landtags über die Einsetzung des Untersuchungsausschusses beraten. dpa