Verluste eines Sommers
: Geld zum Fenster raus

„Mama“ und „Papa“ auf Nachbars Autos mit Stein gescratcht

Sommerurlaub Italien. Das Mietauto schnurrt über die Autobahnen, schlängelt sich durch die engen Gassen der Bergdörfer, aber beim Rausfahren an der Tankstelle kurz nicht aufgepasst: Macht mal eben 250 Euro für den Türschaden, 250 Euro für den Kotflügel und 30 Euro Zusatzgebühr für was auch immer. Summe: 530 Euro.

Zahnspangen werden wegen vergessener Döschen gerne in Servietten eingewickelt. Man speist und trinkt, redet, lacht und schimpft mit der Kinderschar und vergisst die Zahnspange. Nicht schlimm, aber ärgerlich, wenn man zehn Kilometer in den Nachbarort zurückfahren muss. Wenn einem der Verlust aber erst am Flughafen auffällt, kostet es 160 Euro. Beim ersten Mal übernimmt es netterweise die Krankenkasse.

Die Jüngsten zeigen gerne, wie toll sie schon schreiben können. Filzstift auf weißer Wand stellt elterliche Geduld und Verständnis schon auf die Probe. Aber „Mama“, Papa“, „Else“, Linna“ und „Ruben“ auf Nachbars Autos mit Stein gescratcht wird teuer. Kosten: 3.200 Euro. Mit Spezialsonderzusatzversicherung zum Glück abgedeckt.

Zwei Halbwüchsige im Wald, Hütten bauen, Geheimverstecke suchen und Lagerfeuer machen. Feuerwehreinsatz: pro Kind 1.000 Euro (bis jetzt nur angedroht), nicht zu vergessen wie bei Nummer drei: der Peinlichkeitsfaktor, wenn Nachbar oder Polizei mit den Übeltätern vor der Tür stehen.

Das waren die Peanuts! Onlinebanking: Wenn Sie wegen „Umstrukturierung der Bankwebseiten“ nach mehreren Tan-Nummern gefragt werden, sollten Sie stutzig werden und nicht nur das: Computer ausschalten und tief durchatmen. Nach dem Stutzigwerden hat meine Freundin A. leider zu denken aufgehört. 13.000 Euro verschwanden von ihrem Konto über die Western Union ratzfatz auf Nimmerwiedersehen.

ELKE ECKERT