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18. Queerfilm Festival

Auch das Queerfilm Festival ist nun aus Walle an den Herdentor umgezogen. Von Dienstag bis Sonntag werden 15 Spielfilme und Dokumentationen mit schwulen, lesbischen und transgender Inhalten gezeigt, und zur Eröffnung wird es am Dienstag um 20.30 den traditionellen langen Kurzfilm-Eröffnungsabend geben, bei dem auch diesmal wieder einige FilmemacherInnen ihre Werke selber vorstellen werden. Vor einigen Wochen kam mit „Beginners“ ein Film über einen so genannten „Late Bloomer“ in die Programmkinos, und auch im Programm des Festivals gibt es gleich zwei Spielfilme, in denen davon erzählt wird, dass Männer erst ziemlich spät in ihrem Leben ihre homosexuellen Neigungen ausleben. In der amerikanischen Verwechslungskomödie „What Happens Next“ ist dies ein wohlhabender älterer Herr, der beim Gassigehen mit seinem Hund einen attraktiven jungen Mann auf einer Parkbank sitzen sieht. Im schwedischen „Fyra ar till“ ist es ein liberaler Politiker, der sich ausgerechnet in seinen sozialistischen Konkurrenten verliebt. Interessant daran ist, dass der Skandal dabei inzwischen nicht mehr darin besteht, dass zwei Männer sich lieben (sogar die Ehefrau des Protagonisten winkt bei seinem Geständnis nur müde ab), sondern dass sie verschiedenen politischen Lagern angehören.Auch in dem norwegischen Drama „Fjellet“ oder „Der Berg“ wird es als selbstverständlich dargestellt, dass zwei lesbische Frauen ein Kind hatten und eine inzwischen wieder schwanger ist. Der Konflikt besteht darin, dass das erste Kind bei einer Bergwanderung ums Leben kam. Bei einer erneuten Reise ins Gebirge bricht dieses Trauma wieder auf, denn die eine gibt der anderen die Schuld am Tod des von ihr ausgetragenen Kindes. Im Stil eines digitalen Videotagebuchs erzählt die in Amerika lebende Sonali Gulati von ihrer Reise in ihr Geburtsland Indien und beobachtet dabei, wie dort mit Homosexualität umgegangen wird. Im Rahmen der deutschen und dennoch amüsanten Beziehungskomödie „Romeos“ wird davon erzählt, wie kompliziert das Liebesleben eines Menschen mit neuer Transgender-Identität werden kann. Lukas verwandelt sich gerade von einer jungen Frau in einen jungen Mann, da verliebt er sich in einen typischen Macho. Dieser ist nicht schwul, und für ihn wäre alles gut, wenn Lukas sich wieder zurück in eine Frau verwandeln würde. Doch dieser würde dann vielleicht seine Liebe gewinnen, aber ein für ihn falsches Leben führen. In gleich drei Filmen des Programms wird viel getanzt: „Dzi Croquetes“ ist eine Dokumentation über eine brasilianische Show und Kabarett-Truppe in den sechziger Jahren, die von Lisa Minnelli entdeckt wurde und danach Paris eroberte. In der amerikanischen Komödie „Leading Ladies“ treibt eine Mutter ihre Zwillingstöchter zum Erfolg als Tänzer und Tänzerin und in der israelischen Seifenoper erzählt die Drag Queen Mary Lou mit vielen Gesangs und Tanzeinlagen die Geschichte seiner Mutter.

Mehr Informationen unter www.queerfilm.de