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: Diese Woche frisch

Fright Night

Es war nur eine Frage der Zeit, bis die schier endlose Welle der Vampirfilme um eine Parodie bereichert werden würde. Dass es allerdings nur zu einem Remake von „Fright Night“ aus dem Jahr 1985 reichen würde, enttäuscht dann doch. Natürlich sind die Effekte hübscher anzuschauen, die Schnitte neuen Sehgewohnheiten angepasst und auch die Straffungen der Handlung sind zumeist gelungen, und dennoch…

Die beste Rolle, die des Bühnenmagiers Peter Vincent, ist stark eingedampft worden, was die Möglichkeiten des Darstellers David Tennant ungebührlich beschränkt. In der Titelrolle der langlaufenden britischen Science-Fiction-Serie „Dr. Who“ hat der sein dramatisches und komödiantisches Talent vier Jahre lang hinreichend unter Beweis stellen können und ist hier erkennbar das unter den Scheffel gestellte Licht. Auch wenn Colin Farrell als Vampir „Jerry“ und Anton Yelchin als sein jugendlicher Widersacher sich redlich bemühen, die Präsenz des Schotten Tennant erreichen sie nicht. Womit noch kein Wort zu den dramaturgischen Schwächen des Films verloren ist: Eine wenig mitreißende High-School-Liebesgeschichte und auch insgesamt zu vorhersehbare Charakterentwicklungen mindern den Spaß beim Zuschauen merklich. Und überhaupt, die Liebesgeschichte: Dass Frauen nicht nur blonde Dummchen sind, die vom Held in flammender Rüstung gerettet werden müssen, nachdem sie ihn natürlich mit ihren Reizen vom Wesentlichen abgelenkt und sich selber in Gefahr gebracht haben, sollte eigentlich spätestens seit „Buffy“ (um mal im Genre zu bleiben) eine Option im zeitgenössischen Vampirfilm sein. Ist es in „Fright Night“ aber nicht. Schade eigentlich. Denn wozu genau sind Remakes denn da, wenn sie einfach nur die Fehler ihrer Vorgänger perpetuieren? (im Multiplex Ihres Vertrauens) KRT