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Fatih Akin hat Chancen, für seinen neuen Film „Auf der anderen Seite“ einen Oscar zu erhalten. Mit der Auswahl des Films als deutscher Beitrag geht der Hamburger Regisseur ins Rennen um die begehrten fünf Nominierungen für den Oscar als bester nichtenglischer Film. Das Ergebnis der Vorauswahl wird am 22. Januar 2008 bekannt gegeben; die Verleihung findet am 25. Februar 2008 im Kodak Theater in Los Angeles statt. „Auf der anderen Seite“ hatte im Mai beim Filmfestival in Cannes Weltpremiere und erhielt dort den Preis für das beste Drehbuch. Nach „Gegen die Wand“ ist es der zweite Teil von Akins Triologie „Liebe, Tod und Teufel“. Der Film erzählt die Geschichte von sechs Menschen, die zwischen Hamburg und Istanbul pendeln und deren Leben auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden ist. Am 27. September startet „Auf der anderen Seite“ deutschlandweit in den Kinos.

Rebecca Erbelding, eine junge Archivarin des United States Holocaust Memorial Museum, hat von einem Offizier im Ruhestand eine bemerkenswerte Fotosammlung erhalten. Der US-Offizier fand die Sammlung vor über 60 Jahren, als er in Deutschland stationiert war. Die insgesamt 116 Aufnahmen stammen aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Sie zeigen allerdings nicht die Häftlinge, sondern das Lagerpersonal: SSler bei Müßiggang und Vergnügen, mal entspannt im Liegestuhl, mal zur Zigarettenpause versammelt, mal singend mit Akkordeonbegleitung. Auf der Internetseite des Museums (www.ushmm.org), heißt es in der New York Times, sollen die Aufnahmen im Laufe dieser Woche öffentlich zugänglich gemacht werden. Sie bilden einen harschen Kontrast zu einer anderen, vor der Befreiung des Lagers entstandenen Fotosammlung, die heute unter dem Namen „Auschwitz-Album“ bekannt ist. Im Frühjahr 1944 machten SSler Aufnahmen von der Ankunft eines Zuges mit ungarischen Juden.