Initiativen sind zu begrüßen

betr.: „Still und leise in die Einsamkeit. Armut hat nicht nur eine materielle Seite“, taz vom 18. 9. 07

Die meisten Jobs werden über Bekannte und Netzwerke vergeben. Das ist steht nicht nur in jedem guten Ratgeber zum Thema Jobsuche sondern ist auch die persönliche Erfahrung vieler Ex-Arbeitsloser.

Um so fataler ist die aktuell niedrige Höhe von Hartz-IV-Sätzen: Wer nicht mal weiß, wovon er sich Milch, Brot und Schulhefte kaufen soll, kann es sich nicht erlauben im Sportverein noch ein Essen mit Bekannten aus der Berufswelt einzunehmen, um beim lockeren Gespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ja, selbst das Bewerbungsgespräch geht daneben, wenn man aufgrund von Zwangsisolation nicht mehr gewohnt ist, normale, lockere Gespräche zu führen. Insofern sind Initiativen von der Kirche, Ver.di und Co. sehr zu begrüßen und vermutlich erfolgreicher für die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen als „Druckerhöhung“ durch Kürzungen von Sozialleistungen. Das geht nur, wenn es nicht reine Betroffenenzirkel bleiben, sondern wenn eine Mischung mit (Noch-)Jobinhabern erfolgt. PETER UWE BÄR, Berlin