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Arifur Rahman, Cartoonist aus Bangladesch, muss für einen Monat ins Gefängnis: Sein Cartoon „Name“, der am Montag in der Satirebeilage Alpin der großen bengalischsprachigen Zeitung Prothom Alo publiziert wurde, verletze die Gefühle der Muslime, hieß es aus der Regierung. Der aus vier Bildern bestehende Cartoon (Ausschnitt: taz) zeigt ein Gespräch zwischen einem Mullah und einem Kind, das eine Katze trägt. Mit dem Text, so der Vorwurf, werde der Prophet veralbert:

Mullah: „Junge, wie heißt du?“ – Kind: „Babu.“ – „Es ist üblich, einem Namen den Namen Mohammed voranzustellen. Wie heißt Dein Vater?“ – „Mohammed Abu.“ – „Was ist auf Deinem Arm?“ – „Mohammed Katze.“

Der Informationsminister sagte, der Cartoon sei Teil einer Verschwörung, um das Land ins Chaos zu stürzen. Bei Rahmans Verhaftung berief sich die Regierung auf die Notstandsgesetze, die es ihr erlauben, Menschen ohne Urteil zu inhaftieren, wenn die nationale Sicherheit in Gefahr scheint. Die Zeitung nannte den Abdruck einen Fehler und entschuldigte sich. (taz)

Dan Rather, 75, US-amerikanischer TV-Journalist, hat seinen ehemaligen Arbeitgeber, den Sender CBS, auf 70 Millionen US-Dollar (50 Millionen Euro) Schadensersatz verklagt. Der langjährige Moderator der Sendung „CBS Evening News“ wirft dem Sender vor, ihn zum Sündenbock für einen redaktionellen Fehler gemacht zu haben, um den Zorn des Weißen Hauses zu besänftigen, und so seine Karriere beschädigt zu haben. Unter Berufung auf ein Dokument hatte Rathers Redaktion 2004 berichtet, US-Präsident George W. Bush sei im Militärdienst bevorzugt behandelt worden, weshalb seine Einheit nie nach Vietnam geschickt worden sei. Das Dokument stellte sich als Fälschung heraus. Rather verließ CBS im März 2005. (afp, ap)