Grüne suchen Chefin

PARTEIEN Die Grünen suchen zwei neue Sprecher. Einen Kandidaten gibt es jetzt: Hermann Kuhn

Der langjährige Grünen-Politiker Hermann Kuhn (66), der erstmals 1991, damals noch als „Parteiloser“, in die Bremische Bürgerschaft gewählt worden war, will einer der beiden neuer Sprecher des Grünen-Vorstandes werden. Die Partei muss ihre zwei Sprecher-Posten neu besetzen. Nach der Satzung der grünen Partei müsste die zweite Sprecher-Position unbesetzt bleiben, wenn keine Frau kandidiert.

„Ich habe das eine Weile überlegt“, erklärt Kuhn, und sich dann diese Woche entschieden. Unbestritten sei bei den Grünen, dass die Fraktion im Landesvorstand vertreten sein müsse – immerhin arbeiten inzwischen an die 40 Personen hauptamtlich für die Fraktion. Mit einer rein ehrenamtlichen Besetzung könne ein Landesvorstand da nicht mithalten. Wichtig sei, dass bei der Professionalisierung des parlamentarischen Apparates nicht aus den Augen verloren werde, dass die „politische Potenz der Grünen sich in den guten Wahlergebnisse niederschlägt“. Da komme es darauf an, wie die Partei verwurzelt sei, in diesem Sinne wolle er die Partei stärken.

Kuhn hatte an der Aktion „Drei Tage wach“ teilgenommen, bei der die Grünen vor der Wahl 72 Stunden lang online Fragen beantwortet hatten. Solche losen Beteiligungsformen könnten aber nicht die klassische Parteiarbeit ersetzen, sagt Kuhn – die Parteien gehörten zum „Kern der politischen Institutionen einer Demokratie“.

Kuhn erhielt als Lehrer 1977 Berufsverbot, weil er 1975 für den Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) für die Bürgerschaft kandidiert hatte. Er arbeitete dann als Schriftsetzer beim Weser-Kurier. Seit 1991 ist er für die Grünen aktiv. kawe