„Hier gibt es sonst nichts“

Mit einem „Bunkerfest“ wollen AnwohnerInnen der Roonstraße gegen die Pläne protestieren, nach denen der Bunker in der Straße zu einem Wohnhaus umgebaut werden soll. Besonders ärgerlich findet Jutta Diederichs, die gegenüber des efeubewachsenen Klotzes wohnt, dass damit wahrscheinlich der erst vor drei Jahren eingeweihte Spielplatz wieder abgerissen wird.

Diederichs hatte gemeinsam mit anderen Eltern in der Straße 6.000 Euro akquiriert, um den schmalen Streifen vor dem Bunker mit Spielgeräten bebauen zu können. Das Ortsamt, die „Stiftung Wohnliche Stadt“ und das Kinderhilfswerk hatten ebenfalls Geld zur Verfügung gestellt. „Hier in der Nähe gibt es sonst nichts“, sagt Diederichs über Spielmöglichkeiten in dem Gebiet zwischen Viertel und Schwachhausen.

Der Investor, der Grundstück und Bunker von der Stadt erworben hatte, habe angekündigt, dass vom Spielplatz höchstens eine Ecke übrigbleiben würde – entscheidend sei aber, was die zukünftigen Eigentümer sich wünschten. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich über eine Wackelbrücke vor der Haustür freuen“, sagt Diederichs. Schließlich handele es sich um „Luxuswohnungen“ – mit Quadratmeterpreisen zwischen 2.100 und 2.650 Euro.

Zwar sei immer klar gewesen, dass die Fläche nur gepachtet ist, doch dass es so schnell ein Ende haben könnte, habe ihnen niemand gesagt, sagt Diederichs. Die AnwohnerInnen wollen jetzt PolitikerInnen einladen, sich die Situation anzusehen. eib

Bunkerfest: Samstag, 22. 9., 14 Uhr