Farbanschläge gegen Wohnungen von AfDlern

ZWANGSOUTING Unbekannte beschmieren Wohnungen von Hamburger AfD-Repräsentanten

Unbekannte aus vermutlich antirassistischen Gruppierungen haben in der Nacht zum Montag die Wohnhäuser von drei Hamburger AfD-Repräsentanten heimgesucht und mit Farbe beschmiert. „Demos der Rassist_innen von Pegida und Konsorten, Hogesa und AfD angreifen, keine Ruhe den Hetzer_innen an ihren Wohnorten!“, heißt es in einem Bekennerschreiben an die taz. Die AfD bestätigte die Farb-Attacken auf die Häuser ihrer beiden Landesvizes Bernd Baumann und Dirk Nockemann sowie des Altonaer Bürgerschaftskandidaten Stephan Zieriacks. Menschen seien nicht verletzt worden. Der Staatsschutz ermittelt.

Bei den betroffenen AfD-Mitgliedern seien sowohl die Häuserfassaden mit Farbbeuteln „verschmutzt als auch mit Parolen beschmiert“ worden, heißt es seitens der AfD. Darüber hinaus seien teilweise Fensterscheiben eingeworfen worden. Zieriacks, der auf St. Pauli wohnt und auf der AfD-Landesliste auf Platz 29 für die Bürgerschaft kandidiert, äußerte sich überrascht und befremdet, dass er Ziel einer Attacke geworden sei, obwohl er mit einer Honduranerin verheiratet sei und Kinder habe. Da muss man nur mal auf Facebook gucken, sagte Zieriacks. „Bevor jemand auf die Idee kommt, einen Molly auf das Haus zu werfen, muss er wissen, dass er dann auch Ausländer, die in dem Haus wohnen, treffen würde“, sagte er der taz. „Da sollten die Akteure richtig recherchieren.“

„Die AfD (…) setzt im Hamburger Wahlkampf auf die Rassismus und Law-and-Order-Karte“, schreiben die Angreifer. Hier sei besonders der AfD-Landeschef und ehemalige Büroleiter des Rechtspopulisten Ronald Schill, Dirk Nockemann, hervorgetreten. Dieser habe seine „rassistische Gesinnung“ schon als Mitarbeiter der Ausländerbehörden Mecklenburgs und für die Dauer von acht Monaten in der Rolle des Hamburger Innensenators nach der Entlassung Schills 2003 ausgelebt.  KVA