heute in Bremen
: „Gezwungen wird keiner“

Der BUND lädt zur ersten Bremer Ökostrom-Wechselparty

taz: Herr Avram, was feiern Sie bei einer „Ökostrom-Wechselparty“?

Robin Avram, BUND-KlimaAktionsTeam: Der Begriff erinnert an Tupperpartys. Nur bieten wir nicht Kunststoff an, sondern die Möglichkeit, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Neben Vorträgen und Kurzfilmen gibt es Musik sowie Atomkraftwerke zum Aufessen. Drei Ökostrom-Anbieter sind vor Ort.

Muss man direkt unterschreiben?

Gezwungen wird keiner. Wir informieren. Etwa, was überhaupt Ökostrom ist, denn es gibt keine verbindliche Definition. Jeder soll seine Stromrechnungen mitbringen, um zu vergleichen.

Wieso kommt die Idee erst jetzt nach Bremen?

Triebkraft war ursprünglich das geplante Kohlekraftwerk. Diese Pläne sind erst mal vom Tisch. Allerdings halten wir die swb immer noch nicht reif für eine postfossile Zeit, sie hat sich noch nicht weit genug distanziert.

Stichwort „Vattenfall-Pannenserie“?

Die Pannenserie ist Ausdruck dafür, dass die Konzerne ihr Monopol um jeden Preis halten wollen – dabei nehmen sie auch gesellschaftliche Risiken in Kauf.

Hält Ökostrom die Kohlekraftwerke auf?

Das muss natürlich von beiden Seiten kommen. Es geht nicht ohne strikte Klimaschutzpolitik. Doch ein Haushalt kann pro Jahr zwei Tonnen CO2 einsparen. Das ist eine Möglichkeit, selbst etwas zu tun. Pro Tag wechseln aktuell etwa 1.000 Kunden zu Ökostromanbietern.

INTERVIEW: ROMAN RUTKOWSKI

19 Uhr, Bürgerhaus Weserterrassen