VORMERKEN
: Eines Morgens, in aller Frühe, o bella ciao, bella ciao, bella ciao, ciao, ciao …

Mal ein bisschen linke Folklore: „Bella Ciao“. Eigentlich ist es ein altes Volkslied. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts klagten italienische Reispfückerinnen darin über ihre harten Arbeitsbedingungen. Von größerer Bedeutung wurde es aber im Zweiten Weltkrieg. 1942 machten es die italienischen Partisanen mit einem neuen Text zu ihrem Schlachtruf. Fortan diente „Bella Ciao“ als Protestlied im Kampf gegen den Faschismus. Der Textautor des Liedes ist unbekannt, ganz im Gegensatz zu seinem Werk: „Bella Ciao“ besitzt nicht nur in Italien große Popularität. Gern sang man es (und singt es weiter noch) auch anderswo. Dieser Abschiedsgruß an die Schöne wurde in die verschiedensten Sprachen übersetzt und in Deutschland zum Beispiel durch Hannes Wader verbreitet (Wader singt übrigens am Montag, 1. Oktober, in der Universität der Künste). Auch Diether Dehm (er schrieb für Klaus Lage den Hit: „Tausend mal berührt“ und sitzt außerdem für Die Linke im Bundestag) hat sich eingehend mit diesem alten Lied beschäftigt und gleich einen Roman drumherum geschrieben, der noch einmal ins Italien von 1943 mit seinen Frontlinien zwischen den Faschisten und Partisanen führt. Morgen stellt Dehm sein Buch im Fennpfuhl vor. KM

Diether Dehm mit „Bella Ciao“: Fennpfuhl, Landsberger Allee 180 d Donnerstag, 27. September, 18 Uhr. Eintritt frei