unterm strich
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Die Preise werden erst im November feierlich verliehen, begleitet von einer Ausstellung im Brandenburgischen Kunstverein: Aber die Party findet schon heute statt. In Klärchens Ballhaus, in Berlin Mitte. Das geht. Denn den Preisträger von blauorange, dem Kunstpreis der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, gibt es schon. Der 1975 in Vietnam geborene Künstler Danh Vo lebt praktischerweise in Berlin, hat es also nicht weit zur Party. Nach seinem Studium an der Royal Academy in Kopenhagen und an der Städelschule in Frankfurt bastelt er nun identitätsbefragende Installationen. Die Jury unter Vorsitz von Veit Loers (ehemals Kurator der Bundeskunstsammlung) zeigte sich von „seinen poetischen und konzeptuellen Strategien, seinem Spiel mit parallelen Welten auf verschiedenen Ebenen und seiner Erzähltechnik“ überzeugt.

Neue Leitung – neuer Schwung: Überzeugen will auch die neue Intendantin Amelie Deuflhard mit innovativem, zeitgenössischen Theater in der Kulturfabrik im Hamburger Stadtteil Barmbeck. Der „Mythos Kampnagel“ solle wiederbelebt werden, denn die ehemalige Maschinenfabrik Nagel & Kaemp gilt heute als Deutschlands größtes freies Zentrum für experimentelles Theater – nur dass viele Hamburger lange nicht mehr da waren. Nach der Stilllegung der Fabrik 1981 plante der Senat zunächst den Abriss der riesigen Hallen, die heute Proberäume, ein Tonstudio und Werkstätten für KünstlerInnen und das Publikum beherbergen. Eröffnet wird die erste Spielzeit 2007/08 diesen Freitag mit einer „Besetzungsorgie“; jeder, der den Nachhauseweg nicht mehr schafft, kann vor Ort in einer aufblasbaren Schlafstation übernachten, heißt es. Insgesamt steht dem Haus ein Etat in Höhe von 5,5 Millionen Euro zur Verfügung.