Anwohner wehren sich gegen eine Seilbahn über die Elbe

TOURISMUS Senat prüft Gondeln zu Musicalzelten und Gartenschau. Mehrheit der Hamburger dafür

Es ist fraglich, ob die Seilbahn zur IGS-Eröffnung im April 2013 fertig werden könnte

Der Plan, eine Seilbahn über die Elbe zu bauen, ist auf Widerstand getroffen. Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Mitte hat sich gegen das Vorhaben ausgesprochen. Außerdem wehren sich Mieter der Schiffszimmerergenossenschaft in der südlichen Neustadt gegen die geplante Touristenattraktion. In ihrer Nachbarschaft würde die Gondelbahn wahrscheinlich starten.

Bei der Vorstellung ihres geplanten zweiten Musical-Theaters neben dem König der Löwen hat die Firma Stage-Entertainment bekräftigt, dass sie gerne eine Seilbahn über die Elbe hinweg zu den Theatern bauen würde. Die Bahn könnte von dort aus zur Internationalen Gartenschau (IGS) in Wilhelmsburg führen.

Stage-Entertainment begreift die Seilbahn als Ergänzung zu der existierenden Fährverbindung. Passagiere gebe es reichlich: 800.000 Menschen besuchten jährlich den König der Löwen, 600.000 pro Jahr werden im neuen Theater erwartet, dazu kämen Gartenschau-Besucher und Leute, die nur zum Vergnügen fahren.

Es ist fraglich, ob die Seilbahn zur IGS-Eröffnung im April 2013 fertig werden könnte, denn dazu wären aufwändige Planungsverfahren notwendig. Oberbaudirektor Jörn Walter zeigte sich offen für die Idee. Die privat finanzierte Seilbahn könne aber nur bei breiter öffentlicher Akzeptanz gebaut werden.

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Radio Hamburg ergab im September eine 60-Prozent-Mehrheit in Hamburg und dessen Umland für eine Seilbahn. Die GAL Mitte lehnt die Seilbahn als etwas Aufgesetztes in einer Hafenstadt ab, das auch die Silhouette störte. Wie die Anwohner fürchtet sie, dass für die Seilbahnstation und Parkplätze Grünflächen geopfert werden würden, insbesondere der Park am Bismarck-Denkmal. KNÖ