Was Sputnik auf den Weg brachte

Wenn sich oben was bewegt, schlägt das schon manchmal nach unten durch. Dass zum Beispiel endlich auch die Arbeiterkinder drunten auf dem Boden der alten Bundesrepublik ihr Abitur machen sollten und nicht mehr nur sehnsuchtsvoll in den Himmel schauen, das lag eben an dieser kleinen Kugel, die am 4. Oktober 1957 durchs All schwirrte: der Sputnik. Erster künstlicher Erdtrabant. Und weil es die Russen waren, denen dieses Kunststück gelang, löste das im Westen den Sputnikschock aus, in dessen Folge mit verstärkten Anstrengungen im Bildungsbereich diese Scharte wieder ausgewetzt werden sollte. Dann setzten die Sowjets auch noch den ersten Hund ins All (Laika opferte sich), und endlich reagierten die Amerikaner mit Mr. Sam, der als erster Affe nicht nur rauf, sondern sogar wieder zurück auf die Erde kam. Am Ende dieser Evolution: Juri Gagarin. Erster Mensch im Weltall. Das alles aber schubste Sputnik an. Was beredet werden soll bei der Konferenz „Im Zeichen des Sputniks“, die vom heutigen Freitag bis zum Sonntag im Zeiss-Großplanetarium stattfindet. Der Eröffnungsvortrag heute um 20 Uhr („Das Tor in eine neue Dimension? Sputnik, Schock und die Popularität der Naturwissenschaften“) samt Lesung („Sputnikspuren – Im Orbit der Literatur“) ist öffentlich und bei freiem Eintritt, genauso wie die Podiumsdiskussion am morgigen Samstag um 20 Uhr: „Zum Mond und zurück. Raumfahrt in der deutschen Science Fiction“. TM

„Im Zeichen des Sputniks“: Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80