Gefängnispfarrer kritisieren Medien

Die evangelischen Gefängnisseelsorger haben die Medienberichterstattung über die Zustände im Jugendknast Plötzensee kritisiert. „Wir sind in der Jugendstrafanstalt weder der ‚größte Drogenumschlagplatz‘, noch liegen in unserer Anstalt alle Sicherheitsvorkehrungen am Boden“, heißt es in einer gestern verbreiteten Erklärung der Evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge in Berlin-Brandenburg und schlesische Oberlausitz. Die Drogenproblematik sei aus allen Gefängnissen bekannt. Das Grundproblem bestehe in der „längst bekannten Personalpolitik“. „Noch vor zehn Jahren konnten sich die diensthabenden Beamten Zeit nehmen, mit den Jugendlichen länger zu sprechen.“ Der Erziehungs- und Fördergedanke, „der im Jugendstrafvollzug maßgebend sein soll“, gerate immer mehr „in den Bereich der Zufälligkeit“. EPD