„Stellen bleiben erhalten“

KONFERENZ Auswirkungen der Kürzungen bei Eingliederungsleistungen werden diskutiert

■ 58, ist Geschäftsführer von „arbeiten für bremen“ und Vorsitzender des Bremer Verbundes arbeitsmarktpolitischer Dienstleister

taz: Wer ist in Tenever von der Mittelkürzung in der Arbeitsmarktpolitik betroffen?

Uwe Mühlmeyer: Alle Projekte sind betroffen – etwa das Mütterzentrum, der Kinderbauernhof, Crew, die Recyclingbörse.

Wieviele Stellen werden durch die Reform wegfallen?

Nach unserem Plan gar keine.

Wie soll das funktionieren, wenn die finanziellen Mittel gekürzt werden?

Wir wollen die zur Zeit sozialversicherungspflichtigen Stellen in Ein-Euro-Jobs umwandeln. So können alle Stellen besetzt bleiben.

Was sagen denn die Betroffenen dazu?

Denn Betroffenen ist es relativ egal, an welcher Maßnahme sie teilnehmen. Wichtig ist ihnen nur, dass sie irgendwo hingehen können, eine Aufgabe haben und nicht zu Hause sitzen müssen.

Wird das nicht finanzielle Auswirkungen für die Arbeitenden haben?

Nein, Reichtümer lassen sich an den Stellen auch jetzt nicht verdienen. Am Ende kommt das Gleiche heraus.

Wer ist gegen ihre Idee?

Ministerin Ursula von der Leyen argumentiert, dass Eingliederungsmaßnahmen nicht effizient für die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt seien.

Stimmt das?

Ja, wir machen eigentlich keine Arbeitsmarktpolitik, sondern Sozialpolitik. Wir schaffen eine Lebenslüge für die Betroffenen. Aber man muss sich mal überlegen, wieviele psychische und körperliche Erkrankungen durch Arbeitslosigkeit entstehen.

Wie sind die Aussichten, dass Sie ihre Pläne umsetzen können?

Gut. Das Jobcenter, der Verbund arbeitsmarktpolitischer Dienstleister in Bremen und das Arbeitsressort haben sich ihrem letzten Treffen versprochen, alle Stellen zu erhalten. Wir stellen uns bereits jetzt auf die gekürzten finanziellen Mittel ein und haben so gute Chancen.

Interview: Maren Ewert

Ab 9 Uhr, Bürgerzentrum Neue Vahr