Jusos brauchen neuen Chef

BERLIN taz ■ Nach dreieinhalb Jahren zieht sich Juso-Chef Björn Böhning vom Vorsitz der SPD-Nachwuchsorganisation zurück. Er werde beim Bundeskongress im November nicht mehr für den Vorsitz kandidieren, kündigte er gestern an. Es sei an der Zeit, den „Verband in neue Hände“ zu geben. Böhning zog eine positive Bilanz der letzten Jahre. Die Organisation habe gezeigt, dass sie „kampagnenfähig“ arbeite. Viele der inhaltlichen Positionen der Jusos, wie etwa zum integrierten Schulsystem, zu Studiengebühren oder der Wehrpflicht, seien inzwischen „im Kern der SPD angekommen“. Innerhalb der Parteilinken will sich Böhning nun für eine programmatische Erneuerung einsetzen. Der anstehende Parteitag in Hamburg müsse dafür als „Tankstelle“ genutzt werden. Der scheidende Juso-Chef kündigte Widerstand der Parteilinken gegen die Reformpläne der großen Koalition an. So müsse das Aufkommen aus der Erbschaftsteuer von aktuell gut 4 Milliarden Euro deutlich – möglichst auf 8 bis 10 Milliarden Euro – gesteigert werden. Zudem werde die Parteilinke weiter darauf pochen, die Bahn-Privatisierung nur über „Volksaktien“ zu realisieren. VM