WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am heutigen Montag wird in der JUP über die zunehmende Konzentration von Nazis in Niederschönhausen gesprochen, auch der sogenannte Erfahrungsaustausch wird hier gesucht. Denn insbesondere für Jugendliche, die qua Kleidung, Frisur oder Brille eine andere als die nationale Gesinnung zur Schau stellen, ist es nicht eben schöner geworden in dem Bezirk. Da jedoch – es ist ja schon beinahe selbstverständlich – der Bezirk kaum etwas unternimmt, soll mit Hilfe von Treffen wie diesem eine Art Selbsthilfegruppe initiiert werden. Der Tag der Deutschen Einheit übrigens interessiert innerhalb der Berliner Linken so gut wie niemanden mehr – außer als Feiertag –, weshalb am Mittwoch in der Zielona Gora nicht über Nationalismus, sondern stattdessen über das Recht auf eine Wohnung gesprochen wird. Andernorts wird sogar nur gesoffen. Die Verteidigung des Wohnrechts allerdings ist ein wichtiges Anliegen. Die Kampagne „Recht auf Wohnen gegen Zwangsräumung“ stellt sich und ihre Ziele vor. Zudem wird Manolo Saez Bajona vom spanischen Netzwerk gegen Ausgrenzung, Baladre, sein Buch „Kontrollierte Urbanität“ vorstellen. Tags drauf dann wird die zugehörige Kundgebung unter dem Titel „Was soll der Geiz?“ vor dem Bezirksamt Friedrichshain stattfinden. Es soll gegen Mieterhöhungen, Umstrukturierungen, Privatisierung von Wohnraum, massive Kürzungen im Jugendbereich, Verdrängung von Subkultur und rechte Gewalt protestiert werden. Am Freitag schließlich wird der Ostbahnhof zum Sammelpunkt für alle Berliner Antifas, die gegen den vom NPD-Ortsverband Königs Wusterhausen für Samstag angekündigten Aufmarsch „Jugend braucht Perspektive“ protestiert, am Samstag selbst dann soll dieser Aufmarsch verhindert werden. Treffpunkt ist das Regio-Gleis 2, Abfahrt des Zuges ist um 17.31 Uhr.

Selbsthilfe: JUP, Florastr. 84, Mo., 19 Uhr

Wohnrecht: Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Mi., 20 Uhr

Geiz: Bezirksamt Friedrichshain, Frankfurter Allee 35, Do., 16 Uhr