„Aktiv im Viertel“

Genossenschaft Karolinenviertel will sich gründen

■ 41, wohnt im Karolinenviertel und ist Mitinitiatorin der MieterInnengenossenschaft, die ihre Häuser gerne in Eigenregie bewirtschaften möchte

taz: Warum sollte der Senat Ihrer Initiative die Wohnungen im Karoviertel übergeben?

Antje Kianidoost: Weil wir haargenau dem entsprechen, was SPD und Grüne immer geäußert haben: dass sie Wohnungsgenossenschaften fördern wollen. Die Politik, Wohnraum billig halten zu wollen, heißt auch, die Bürger zu beteiligen. Im Grunde sollte Olaf Scholz in die Hände klatschen und sagen: „Super“.

Wie stellen Sie sich die Übernahme vor?

Es geht darum, mit der Stadt zu verhandeln, den Wohnungsbestand als Genossenschaft zu übernehmen. Eine Variante könnte das Modell Falkenried sein. Das heißt, die Wohnungen werden von der Stadt an eine Stiftung übergeben, die dann wiederum mit der Genossenschaft langfristige Verträge abschließt.

Wie ist der Senatsbeschluss aufgenommen wurden, die Immobilien der SAGA zu übergeben?

Mit Misstrauen, weil das mit dem, was wir wollen, nichts zu tun hat. Dass überhaupt über unsere Häuser diskutiert wird, werten wir aber als Erfolg der Initiative. Das passiert, weil wir hier aktiv sind im Viertel. Es wird versucht, auf uns zuzugehen. Unser Ziel ist aber ein anderes.

Wie schätzen sie ihren Chancen ein, das Vorhaben zu realisieren?

Ich sehe das positiv, sonst würde ich mich nicht engagieren. Ich stecken nicht meine Zeit in eine Sache, die ich als aussichtslos empfinde. Man muss das auch mal in einem größeren Zusammenhang sehen. Gerade im Bereich Wohnen ist eine Menge los in Hamburg. Wenn es uns gelingt, unsere Initiative einzubinden in diese gegenwärtige Bewegung, dann kann das schon klappen. INTERVIEW: NIELS HOLSTEN

Sonntag, 16 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2