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: Königskinder zwischen West und Ost

Die ehemalige taz-Redakteurin Barbara Bollwahn liest aus ihrem Roman „Der Klassenfeind + ich“

Viele werden sie noch kennen als Verfasserin der Ost-West Kolumne in der taz: Barbara Bollwahn, die am frühen Mittwochabend aus ihrem neuen Buch liest. Bollwahn wurde 1964 geboren und hat in Leipzig Spanisch und Englisch studiert. Nach dem Mauerfall arbeitete sie als Dolmetscherin für die spanische Presse. Angetan von deren Tätigkeit, wurde sie selbst Journalistin und begann für die taz zu schreiben. Inzwischen hat sie erneut das Metier gewechselt veröffentlicht Jugendliteratur.

„Der Klassenfeind + ich“, ihr zweiter Roman ist eine Liebesgeschichte im geteilten Deutschland. Und auch ein Stück Geschichtsunterricht für junge Leser, die Deutschland nur als ein Wiedervereinigtes kennen. Bollwahns Alter Ego Ramona lernt zu DDR-Zeiten auf einer Ungarn-Reise Jürgen kennen und lieben, einen Jungen aus dem Westen. Ob dieser Liebe wird ihr die Mauer, die das Land teilt, schmerzlich bewusst: Sie beginnt, den real existierenden Sozialismus kritisch zu hinterfragen. Zu schaffen macht dem Paar aber auch die westdeutsche Mentalität in Gestalt von Jürgens Mutter, die eine ostdeutsche Freundin für ihren Sohn nicht akzeptieren will.

Bollwahn selbst erlebte eine ähnliche Königskinder-Geschichte, und hielt sie in ihren Tagebüchern fest. Aus diesem Material schöpfte Sie für ihren Roman. LEU

Barbara Bollwahn: Der Klassenfeind + ich. Thienemann, 272 S., 13,90 Euro. Lesung: Mittwoch, 18 Uhr, Flussschifferkirche, Beim Mäuseturm