Kühle Knochen

Das Überseemuseum kämpft weiter mit den Folgen des Wasserrohrbruchs. Schadenshöhe noch immer unklar

Gefriertrocknung wäre eine Möglichkeit – aber weil es im Keller des Überseemuseums nicht um Obst und Gemüse geht, sondern um große Knochen, scheidet das Verfahren aus. Das Museum kämpft mit den Folgen des Bruches eines Wasserrohrs vor dem Museum, durch den der Keller am 19. September voller Wasser gelaufen war.

Dabei wurde nach Auskunft der Museumsdirektorin Wiebke Ahrndt das Skelett- und Fellmagazin zerstört. Knochen versanken in den Fluten, Felle verschwanden im Schlamm, an einigen Gegenständen werden Schäden bleiben, andere können gerettet werden. Nur sind die gängigen Maschinen zur Gefriertrocknung für die Skelette zu klein, deshalb musste sich das Museum nach anderen Konservierungsmethoden umsehen. Hilfe könnte von der Uni Kiel kommen, Gespräche laufen. Bis dahin lagern die Gegenstände in Tiefkühlkammern. Würden sie jetzt aufgetaut, drohe Verrottung.

Wie groß der Schaden am Ende sein wird, vermag Ahrndt noch nicht zu sagen. Größtes Problem ist der sich ausbreitende Schimmel, der auf keinen Fall das Vogelmagazin mit 26.000 Vögeln erreichen darf. „Das wäre ein Fiasko“, so Ahrndt. Fest steht, dass die Heizungsanlage komplett zerstört ist, ebenso der Computerserver.

Ahrndt lobte die SWB, deren Wasserrohr zur Flutung geführt hatte. Sie organisiere die Sicherungsmaßnahmen und werde für die Beseitigung der Schäden aufkommen. fez