Aber nur vielleicht

Die Kunsthalle kann den Anbau planen, wenn der Kulturstaatsminister ihn mit finanziert. Darf der?

Der Senat hat jüngst fast eine Million Euro für die Kammerphilharmonie, Wagenfeld-Stiftung und den Kunstverein locker gemacht. Im letzteren Falle geht es um den geplanten Anbau der Kunsthalle. Dort werden für die Planung 700.000 Euro benötigt. Zwei Drittel werden durch Spenden gezahlt, der Rest soll von der Kulturbehörde kommen. Bürgermeister Jens Böhrnsen hat diese Ankündigung allerdings unter den Vorbehalt gestellt, dass der Anbau zu jeweils einem Drittel vom Land, vom Kunstverein selbst und aus dem Etat des Kulturstaatsministers Bernd Neumann (CDU) finanziert werden muss. Kommt es nicht dazu, gibt es auch kein Geld für die Planungskosten.

Der Direktor der Bremer Kunsthalle, Wulf Herzogenrath, sagte, Bremen müsse sich dem Bund gegenüber endlich dazu verpflichten, ein Drittel der Baukosten zu übernehmen. Ohne diese Entscheidung werde sich auch in Berlin nichts tun. „Wir haben leider anderthalb Jahre verloren, weiteres Zögern macht es Berlin nicht leichter.“ Werde das Projekt jetzt nicht realisiert, werde die Kunsthalle bald keine großen Ausstellungen mehr zeigen können.

Der Senat wird sich im November mit dem Investitionsplan befassen. Gespräche Böhrnsens mit Neumann seien, wie es hieß, zwar konstruktiv gewesen, allerdings habe Neumann auch Schwierigkeiten benannt: Er wolle nicht in den Verdacht geraten, als Bremer Politiker eine bremische Kultureinrichtung zu bevorzugen. fez