Weiter Weg zur Gleichberechtigung

betr.: „Frauenfußball braucht Profis“, Kommentar von Markus Völker, taz vom 1. 10. 07

Vor dem WM-Endspiel schrieb Markus Völker, die weibliche DFB-Auswahl werde mit „vier Verteidigern“ antreten. Trainerin Neid war derselben Meinung: „Jeder rennt für jeden.“ Nach dem Spiel schrieb Völker dann von „Frauenfußballerinnen“. Ein weiter Weg offensichtlich bis zur Gleichberechtigung, die auch in der Sprache zu sehen und zu hören wäre. Aber die soll, lese ich in der taz, mit der Professionalisierung des Frauenfußballs kommen. „Echte“ Bezahlung wird gefordert.

Und warum? Weil auch Frauen ein Heidengeld dafür bekommen sollen, dass sie nichts anderes tun, als hinter einer Ex-Schweinsblase herzulaufen und dagegenzutreten. Als ob es nicht schon obszön genug wäre, was auf diesem Erdball für die Männer in Fußballligen bezahlt wird, während Menschen, die einer ausgesprochen sinnvollen Tätigkeit nachgehen – Alten- und KrankenpflegerInnen etwa – ein demgegenüber absurd niedriges Einkommen haben.

RICHARD KELBER, Dortmund